AKW Neckarwestheim irreparabel geschädigt

Neckarwestheimer Erklärung: Umweltbündnis warnt vor einem Störfall

Ein breites Bündnis von Anti-Atom- und Umweltinitiativen warnt mit der "Neckarwestheimer Erklärung" vor dem Weiterbetrieb des beschädigten Atomkraftwerks Neckarwestheim II. Der Betreiber EnBW möchte das kaputtgefahrene AKW bis zum Ende des Jahres weiterlaufen lassen und hat es am gestrigen Donnerstag wieder in Betrieb genommen.

Das AKW Neckarwestheim II steht seit dem 19. Juni 2020 in der Jahresrevision 2020. Es war zuletzt im September 2019 beschädigt wieder hochgefahren worden, obwohl man damals zum dritten Mal in Folge neue Schäden in den Dampferzeugern gefunden hatte: zum Teil tiefgehende Risse in fast 300 Rohren. Expert*innen warnen, dass ein Bruch der Rohre einen Störfall bis hin zur Kernschmelze auslösen könnte und der Weiterbetrieb eines derart vorgeschädigten Reaktorsnationale wie internationale Sicherheitsnormen missachtet.

In einer Pressemitteilung forderte das Anti-Atom-Bündnis den Ministerpräsident Winfried Kretschmann sowie den baden-württembergischen Umweltminister Franz Untersteller auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen. "Wir sind entsetzt, dass hier die Atomaufsicht wie ein Dampfwalze über die durch Gutachten belegten schwersten Mängel des AKWs hinweggeht und unseren Stilllegungsantrag und eine große Zahl offener Fragen ignoriert. Offenbar verfolgt die Landesregierung hier eine vorab festgelegt Linie: Die EnBW darf keinen Cent verlieren, egal was passiert, egal mit welchen Risiko," erklärte Franz Wagner vom Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar e.V.

Die unterzeichnenden Organisationen kritisieren das skrupllose Wiederhochfahren des AKW Neckarwestheim scharf. "Der erneute Blindflug mit fortlaufender Korrosion muss sofort wieder gestoppt werden," so die Unterzeichner.

Zur Neckarwestheimer Erklärung (PDF)

 

 

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