IPPNW-Pressemitteilung vom 5. Dezember 2024

Warnung vor für Deutschland gefährlichstem AKW

Stuttgart: Ärzt*innen übergeben Offenen Brief aus Sorge um geplanten Langzeitbetrieb des grenznahen AKW Leibstadt/Schweiz

05.12.2024 In Sorge über den geplanten Langzeitbetrieb des Alt-AKW Leibstadt in der Schweizer Grenzregion zu Deutschland wenden sich 500 Ärzt*innen sowie 250 Unterstützer*innen am heutigen Donnerstag, 5. Dezember, in einem Offenen Brief an die politisch Verantwortlichen beiderseits der Grenze. In ihrem gemeinsam initiierten Appell warnen die Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) in Deutschland und der Schweiz vor den Risiken des Langzeitbetriebs und fordern die Stilllegung des Alt-Meilers, mindestens aber die Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und eine grenzüberschreitende Öffentlichkeitsbeteiligung im Hinblick auf die faktische Laufzeitverlängerung. In einer öffentlichen Aktion werden die Unterschriften in Stuttgart an das Landesumweltministerium übergeben und in Bern an die zuständigen Vertreter im National- und im Bundesrat.

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Wir Ärzt*innen aus Süddeutschland und der Schweiz sind besorgt wegen der geplanten Verlängerung des Betriebs des Atomkraftwerks in Leibstadt über die bisherigen 40 Jahre hinaus. Das AKW Leibstadt liegt in der Schweiz unmittelbar an der Grenze zur Bundesrepublik, sodass im Falle von Unfällen mit Freisetzung von Radioaktivität Bürger*innen auf beiden Seiten der Grenze betroffen sein werden - sowohl, was die unmittelbare gesundheitliche Gefahr als auch spätere evtuell notwendige Evakuierungsmaßnahmen betrifft.
Laut der Schweizer EUNUPRI-Studie (2019) ist das AKW Leibstadt „...by far the most dangerous NPP for Germany".

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Hintergrund

IPNW-Forum 180/2024

AKW Leibstadt: Schweizer Atomstrom aus einem gefährlichen Uraltmeiler

Die Schweiz und Frankreich untergraben internationale Standards

02.12.2024 Der geplante Langzeitbetrieb des grenznahen AKW Leibstadt birgt große nukleare Gefahren – nicht nur für die Schweizer Bevölkerung, sondern besonders für Deutschland. Die Bevölkerung in Baden-Württemberg wäre von einem Kernschmelzunfall im AKW Leibstadt massiv betroffen, in einem deutlich höheren Ausmaß als in der Schweiz.

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Anhörung: IPPNW kritisiert Weiterbetrieb maroder AKWs

Laufzeitverlängerung französischer 1300-MW-Reaktoren

25.09.2024 Die deutsche IPPNW hat in einem laufenden Anhörungs-Verfahren Frankreich aufgefordert, die angestrebte Laufzeitverlängerung der zwanzig 1300-MW-Atomreaktoren nicht durchzuführen und stattdessen endlich den überfälligen Atomausstieg einzuleiten. Die geplante Verlängerung über eine Betriebsdauer von 40 Jahren hinaus berge unkalkulierbare Risiken für Mensch und Umwelt. Die alten Atommeiler seien in wesentlichen Komponenten nicht nachrüstbar und für neue Risiken wie Terror und Klimafolgen nicht ausgelegt.

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Schweizer Atomenergie: Abhängig von russischem Uran – auch über deutsche Atomfabrik

11.09.2024 Die IPPNW wird aktiv, um die geplante Laufzeitverlängerung des schweizerischen AKW Leibstadt, direkt an der Grenze zu Baden-Württemberg, zu verhindern. Über 40 Jahre hinaus soll der Alt-Reaktor weiter betrieben werden. Zu gefährlich, findet die IPPNW und hat sich deshalb vor wenigen Wochen an den zuständigen Schweizer Bundesrat Albert Rösti gewendet. Abschalten, fordert die IPPNW, mindestens aber müsse es eine Umweltverträglichkeitsprüfung und eine gerenzüberschreitende Öffentlichkeitsbeteiliung erfolgen.

Übergabe des Appells

500 Unterschriften von Ärt*innen und 250 Unterschriften von Unterstützer*innen wurden am 05.12. an das Umweltministerium Baden-Württemberg übergeben. Wir danken allen Unterzeichner*innen für ihre Teilnahme!

Fotos von der Demonstration in Bern sowie der Unterschriftenübergabe in Stuttgart:
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Redebeiträge

Rede von Dr. Jörg Schmid (IPPNW Deutschland)

Grußworte von IPPNW Deutschland und PSR/IPPNW Schweiz

Ansprechpartner


Patrick Schukalla
Referent Atomausstieg, Energiewende und Klima
Email: schukalla[at]ippnw.de

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