Fluchtursache Krieg

IPPNW-Ärztinnen und -Ärzte treffen sich in Mönchengladbach

Das diesjährige IPPNW-Jahrestreffen richtete die Regionalgruppe Mönchengladbach im Dreiländereck Deutschland, Niederlande, Belgien aus. In dieser dicht besiedelten Region wären die  Auswirkungen eines Super-GAUs verheerend. Angesichts der gravierenden Sicherheitsmängel der Atomreaktoren von Doel 3 und Tihange 2 war der Vortrag von Dr. Benno Peters, Mitglied der Aachener IPPNW-Regionalgruppe, daher hochaktuell.

Eine atomare Katastrophe wie in Tschernobyl oder Fukushima hätte eine großflächige radioaktive Verseuchung zur Folge, die je nach Unfallmechanismus, Windrichtung und Wetterbedingungen nicht nur Großstädte in Belgien und den Niederlanden treffen würden, sondern auch die Zwangsevakuierung von Städten in Deutschland nötig machen könnte. Darüber informierten IPPNW-Mitglieder die Bevölkerung im Anschluss an den Vortrag auf dem Kirchplatz vor der City-Kirche am Alten Markt. BezirkspolitikerInnen und eine Umweltinititiative beteiligten sich an der Aktion. Dank des aufblasbaren Atomkraftwerks war die Aktion schon von weitem sichtbar und lockte interessierte Bürger und Bürgerinnen an.

Ein weiteres Schwerpunktthema des Treffens waren Flucht und Migration als Folge der derzeitigen Globalisierung und der Kriege. Der Vortrag von Prof. Dr. Hanne Margret Birckenbach, Professorin für Friedens- und Konfliktforschung, befasste sich mit einem Perspektivwechsel, der die Flüchtenden, ihre Kompetenzen und ihren Beitrag zur Lösung unserer globalen Probleme in den Mittelpunkt stellt. Die freie Journalistin und Autorin Karin Leukefeld beschäftigte sich in ihrem Vortrag mit der Situation rund um Syrien, den Interessen der verschiedenen Akteure sowie den Möglichkeiten für die deutsche und europäische Politik, zu einer Friedenslösung beizutragen. In der Vergangenheit seien von der Bundesregierung wichtige Chancen dafür verpasst worden, aber es bestehe auch heute noch die Hoffnung, dass die Menschen eine gemeinsame demokratische Gesellschaft aufbauen. Beide Referentinnen beleuchteten die Möglichkeiten der IPPNW, die flüchtenden Menschen zu unterstützen und die Dialogbereitschaft auf allen Ebenen zu fördern.

Am Samstag verabschiedeten die IPPNW-ÄrztInnen einen Antrag gegen die fortschreitende Demontage des in der Verfassung verbrieften Asylrechts. Sie sprachen sich aus für die Beendigung der „nuklearen Teilhabe“ und der Militärintegration Deutschlands in den NATO-Planungsstäben und forderten, die Milliarden für Aufrüstung und Aufstockung der Bundeswehr in den Ausbau der zivilen Konfliktbearbeitung zu verlagern. Zudem erklärten sie ihre Solidarität mit dem Friedensaktivisten Jürgen Grässlin. Die Beschlüsse finden Sie in der verlinkten pdf-Datei.

Angelika Wilmen

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IPPNW-Jahrestreffen 2016

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