Wegen der Nutzung von zu 93 Prozent angereichertem Uran ist der von der Technischen Universität München betriebene Atomreaktor höchst umstritten. Ein so hoher Anreicherungsgrad kann zum Bau einer Atombombe benutzt werden. Der Reaktor wurde in der Corona-Pandemie vorübergehend außer Betrieb gesetzt, das erneute Anfahren war für Anfang dieses Jahres geplant, wurde aber bis heute verschoben. Zum Hintergrund: Seit 2020 klagt der Bund Naturschutz (BN) in Bayern gegen den Betrieb der Anlage, da der hohe Anreicherungsgrad der Betriebsgenehmigung von 2003 widerspreche. und fordern deren Abschaltung.
Vor 2 Jahren, Mitte Mai 2020, war aus dem Reaktor radioaktives C-14 ausgetreten. Ein Jahr zuvor wurde bei einem Störfall potenziell schwach radioaktivem Wasser in die Isar eingeleitet. Selbst die ausgedienten Brennelemente des FRM II sind mit ca. 87% immer noch hochangereichert (zum Vergleich: bei BE aus Leistungsreaktoren sind das noch ca. 2%). Der Uran-Inhalt eines Castor- Behälters mit diesen BE reicht aus, um 5 Atombomben vom Typ Hiroshima zu produzieren. Die Castoren aus Garching sollen im Zwischenlager Ahaus eingelagert werden, wogegen sich die BI Ahaus deutlich ausspricht. Das Zwischenlager in Ahaus ist ausschließlich für nuklearen Müll aus zivilen Atomanlagen mit deutlich niedrigerem Anreicherungsgrad konzipiert. Sein physischer Schutz entspricht nicht dem Standard für die Lagerung von Waffenmaterial. Die ausgedienten Brennelemente des FRM II sind zudem nicht endlagerfähig - sie müssen vorher ein Abreicherungsverfahren durchfaufen. Dies kann in Ahaus technischerseits keinesfalls geschehen, es existiert auch bisher kein Konzept hierfür.
Mehr Beiträge zum Thema finden Sie unter folgenden Links:
Beitrag zur geplanten Inbetriebnahme trotz Austritt von radiaktivem Material hier lesen
Einen Beitrag über den Rechtsstreit zur erneuten Inbetreibenahme finden Sie hier
Lesen Sie hier "Weshalb der FRM II sofort und endgültig stillgelegt werden muss"
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