Lage in Saporischschja weiterhin prekär

Auch wenn die Gefahr eines Atomunfalles in Saporischschja angesichts globaler Krisen und neuer Kriege immer wieder in den Hintergrund gerät: Die Situation im größten Atomkraftwerk Europas bleibt prekär. Auf Grund eines kompletten Stromausfalles stand Saporischschja in der Nacht vom 1. auf den 2. Dezember 2023 erneut kurz vor einem Atomunfall. Es ist insgesamt das achte Mal seit Beginn des Ukrainekrieges, dass die Stromversorgung der Atomanlage unterbrochen wurde. Zwei externe Stromleitungen, die Saporischschja versorgen, waren kurze Zeit nacheinander ausgefallen. Während der fünfstündigen Unterbrechung mussten Dieselgeneratoren einspringen und für die Kühlung der Reaktoren und der Abklingbecken sorgen. Betroffen war insbesondere der Reaktor 4, der sich im „hot-shut-down“ befand, um ggf. wieder relativ schnell angefahren werden zu können und nicht wie die anderen fünf Reaktoren im “cold-shut-down“. Er wurde jetzt in den Zustand eines sog. „semi-hot-shut-down“ versetzt.

Ein nicht näher benannter Luftangriff habe zur Beschädigung einer weit vom Atomkraftwerk entfernten Stromleitung geführt. „Der jüngste externe Stromausfall ist eine weitere Erinnerung daran, wie prekär die nukleare Sicherheit und die Sicherheit des Kraftwerks sind“, wurde IAEA-Chef Rafael Grossi in einer Erklärung vom 02.12.23 zitiert. Diese Sicherheit könne selbst „durch Ereignisse weit von der Anlage entfernt“ beeinträchtigt werden.

Ute Rippel-Lau, IPPNW Vorstandsmitglied, verfolgt die Geschehnisse am größten AKW Europas, das sich mitten im Kriegsgeschehen in der Ukraine befindet und vom russischen Militär besetzt gehalten wird, mit besonderer Aufmerksamkeit.

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Ansprechpartner


Patrick Schukalla
Referent Atomausstieg, Energiewende und Klima
Email: schukalla[at]ippnw.de

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Öffentliches Fachgespräch im Bundestag zum Thema „Austausch über die Atomkatastrophen in Tschernobyl und Fukushima sowie die aktuelle Situation in Saporischschja“ vom 15. März 2023

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