Vorträge von Nikolaus Müllner, Yves Marignac, Rudolf Rechsteiner und Mario Kendziorksi

TRAS zur kritischen Situation der Französischen Nuklearanlagen

Mitgliederversammlung des Trinationalen Atomschutzverbands

In den Vorträgen der Mitgliederversammlung unter dem Thema Atomkraft am Kipppunkt stellte Yves Marignac, Chef du pôle d’expertise sur le nucléaire et les énergies fossiles die kritische Lage Frankreichs dar: Die 56 französischen Reaktoren sind im Durchschnitt mehr als 35 Jahre  im Betrieb. 80% des Atomparks ist zwischen 1977-1987 in Betrieb genommen worden. Laut Berechnungen des französischen Rechnungshofs steigen deren laufende Kosten immer mehr und es müssen zukünftige Kostensteigerung in Höhe von 79,4 Milliarden einkalkuliert werden, was die negativen wirtschaftlichen Aussichten weiter verschärft. Die französische Nuklearindustrie kämpft deshalb gegen eine wirtschaftliche Realität an, die den Staatshaushalt zunehmend belastet.

Denn die Verfolgung des Nuklearprogramms wird an erster Stelle geleitet von der Notwendigkeit des Aufrechterhaltens eines militärischen Nuklearprogramms. Die Projekte der Laufzeitverlängerungen und der Neubauprojekte stoßen zwangsläufig auf immer mehr Hindernisse, von denen nicht klar ist, ob sie mit finanzieller staatlicher Unterstützung behoben werden können.

Nikolaus Müllner von der Universität Wien stellt in seinem Vortrag zur Situation der Atomreaktoren in Europa fest, wie sehr wir in Europa mit Doppelstandards im Bereich der Sicherheit der laufenden AKWs leben. Alle AKW-Neubauten  müssen dem Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen, bestehende Kraftwerke können von diesem Standard aber  abweichen - sie müssen auch nicht einmal erheben, wie weit sie vom aktuellen Standard abweichen. Wir akzeptieren damit für bestehende Kraftwerke ein Risiko, das wir für Neuanlagen nicht akzeptieren würden. Der überwiegende Anteil der nuklear erzeugten Elektrizität bis 2040 wird von bestehenden Altanlagen kommen.

Mehr Informationen dazu unter:
atomschutzverband.ch



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Materialien

Öffentliches Fachgespräch im Bundestag zum Thema „Austausch über die Atomkatastrophen in Tschernobyl und Fukushima sowie die aktuelle Situation in Saporischschja“ vom 15. März 2023

Statement von Dr. Angelika Claußen "Atomkraft ist eine Hochrisikotechnologie – zivil wie militärisch"

Titelfoto: Stephi Rosen
IPPNW-Forum 174: Der unvollendete Ausstieg: Wie geht es weiter für die Anti-Atom-Bewegung?
auf ISSUU lesen  |  PDF  |  im Shop bestellen

IPPNW-Information: Radioaktive „Niedrigstrahlung“. Ein Blick auf die Fakten (PDF)

IPPNW Forum: 10 Jahre Leben mit Fukushima
IPPNW-Forum "10 Jahre Leben mit Fukushima": 
auf isssuu.com lesen

Risiken und Nebenwirkungen der Atomenergie
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