15.11.2021 Atomenergie deckt, so hört man oft, drei Viertel des französischen Strombedarfs. Tatsächlich ist der Anteil der Atomenergie im französischen Strommix 2020 aber ‚nur noch‘ 67,1% gewesen, also knapp zwei Drittel. Für die einen mag dieser Unterschied marginal sein, für ein Land das so sehr auf Atomenergie setzt, ist dieser Rückgang aber beachtlich.
In einer TV-Ansprache am 9. November hat der französische Präsident fast nebenbei angekündigt, dass er sechs neue Reaktoren bauen möchte. Tatsächlich scheint Atomenergie zu einem wahlkampfprägenden Thema zu werden. So häufen sich in den letzten Wochen die Äußerungen der französischen Präsidentschaftsanwärter:innen zur Atomenergie. Insbesondere die Kandidat*innen Mitte und Rechts des politischen Spektrums überbieten sich mit realitätsfernen Fantasiezahlen, sprechen von drei bis zehn neuen Reaktoren.
Auch wenn auf dem gerade zu Ende gegangenen Weltklimagipfel vollmundige Ankündigungen gemacht wurden, klar ist: mit Klimaschutz hat das alles nichts zu tun.
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