Olympische Spiele 2020 in Japan

IPPNW fordert: "Keine Olympischen Wettbewerbe in radioaktiv kontaminierten Regionen"

05.11.2019 Im kommenden Jahr werden in Japan die nächsten Olympischen Spiele ausgetragen. Aus Sicht vieler Atomkraftgegner handelt es sich um die „radioaktive Olympischen Sommerspiele 2020“, denn Japan leidet noch immer unter dem radioaktiven Fallout des Atomunfalls in Fukushima. Die IPPNW fordert das Internationale Olympische Komitee und die japanische Regierung auf, auf die Austragung der Baseball- und Softball-Wettkämpfe in Fukushima-City sowie auf den Fackellauf in den verstrahlten Gebieten der Präfektur Fukushima zu verzichten.

2011 kam es an den Reaktoren in Fukushima Dai-ichi zu einem mehrfachen Super-GAU. Radioaktive Wolken verstrahlten damals Japan und den umliegenden Ozean – vergleichbar nur mit dem Super-GAU in Tschernobyl. Nun lädt Japan die Sportler der Welt zu sich ein - 9 Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima. 

Die Lage in den verstrahlten Gebieten ist weiterhin bedrohlich, da die havarierten Reaktoren bis heute nicht unter Kontrolle sind. Sie geben immer noch Radioaktivität an die Umwelt ab.

Die japanische Regierung plant die Austragung olympischer Baseball- und Softball-Wettkämpfe in der Hauptstadt der Präfektur Fukushima – 50 Kilometer vom havarierten Atomkraftwerk Fukushima Dai-ichi entfernt.

In nur 20 Kilometer Entfernung von den Reaktoren startet am 26. März 2020 im sogenannten J-Village der olympische Fackellauf, der durch offiziell dekontaminierte Gebiete führt, die jedoch bis heute von radioaktiven hot-spots übersät sind.

Die japanische Regierung hatte nach dem Super-GAU die Grenzwerte per Dekret von 1 mSv auf 20 mSv erhöht, um eine Rückkehr der Bewohner in die dekontaminierten Gebiete zu erzwingen. Sie verstößt damit gegen international geltende Strahlenschutz-Regularien. Insbesondere Kinder, Schwangere sowie Kranke und ältere Menschen sind dadurch nachhaltig in ihrer Gesundheit bedroht.

Die deutsche IPPNW hat, gemeinsam mit .ausgestrahlt, eine internationale Unterschriftenkampagne gestartet, die die japanische Regierung und das IOC dazu auffordert, sowohl den Fackellauf durch radioaktiv kontaminierte Gebiete als auch die Austragung von Baseball- und Softballwettbewerbe in Fukushima Stadt zu verlegen:

https://www.openpetition.eu/petition/online/keine-olympischen-wettbewerbe-in-radioaktiv-kontaminierten-regionen

 

Dr. Annette Bänsch-Richter Hansen und Dr. Jörg Schmid sind Mitinitiator*innen der Kampagne "Tokyo 2020 - The Radioactive Olympics"

 

Weitere Informationen:

 

 

 

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