IPPNW-Pressemitteilung vom 7.10.2013

Schmutziges Geschäft mit dem Uranabbau

Urankonferenz in Tansania – Folgen für Gesundheit und Umwelt

07.10.2013 Die internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) warnen vor den verheerenden Folgen der gesamten nuklearen Kette für Gesundheit und Umwelt. ExpertInnen aus Medizin und Wissenschaft aus vierzehn Nationen und allen fünf Kontinenten trafen sich am Wochenende auf einer Konferenz in Dar Es Salaam in Tansania. Sie beschäftigten sich mit den Gesundheitsschäden und der Verarmung der Bevölkerung, den Umweltzerstörungen und der Verletzung von Bürgerrechten durch die Ausbeutung der Uranvorkommen.

Tansania steht an der Schwelle, das hochgiftige Schwermetall Uran und damit auch seine gefährlichen radioaktiven Abbauprodukte an die Erdoberfläche zu bringen. Australische Unternehmen haben im vergangenen Jahr bereits erste Erkundungsbohrungen durchgeführt. ExpertInnen aus Niger, Südafrika, den USA, Australien und Deutschland berichteten auf der Konferenz von den desaströsen Folgen des Uranabbaus in ihren Ländern. Das Risiko u.a. von Nierenversagen, Krebserkrankungen, genetischen Veränderungen und Störungen des Immunsystems steigt erheblich an für die jetzige und die kommenden Generationen. Die Erfahrungen mit dem Uranbergbau durch die Wismut AG in Thüringen zeigen, dass auch technisch hochentwickelte Länder wie Deutschland nicht in der Lage sind, die Arbeiter zu schützen und die Landschaft befriedigend zu sanieren.

In ihrer Abschlusserklärung unterstrichen die WissenschaftlerInnen, ExpertInnen, AktivistInnen und Betroffenen, dass Uranbergbau keine nachhaltige Entwicklung ermöglicht. Die schwerwiegenden Folgen für Umwelt und Gesundheit überwiegen den ökonomischen Nutzen für die Länder, in denen Uran abgebaut wird. Die Folgekosten des Uranabbaus dagegen bürdet die Uranwirtschaft der Allgemeinheit auf. Die TeilnehmerInnen forderten die Regierungen weltweit auf, statt auf Atomenergie auf die Entwicklung erneuerbarer Energien zu setzen.

Trotz der Betroffenheit über die erschreckenden Fakten und Bilder war die Konferenz für die drei teilnehmenden ÄrztInnen aus Deutschland eine ermutigende Begegnung mit engagierten und kompetenten afrikanischen Frauen und Männern. Die deutsche Sektion der IPPNW wird sich weiterhin für die Abschaffung der Atomwaffen und die Abschaltung der deutschen Atomkraftwerke einsetzen, denn beides senkt den Weltmarktpreis für Uran und damit das Interesse der Konzerne am schmutzigen Geschäft mit dem Uranabbau. Allein der Betrieb der deutschen Atomkraftwerke erfordert pro Jahr etwa 3.000 Tonnen Uran.

Die Vorsitzende der deutschen Sektion der IPPNW Susanne Grabenhorst und Vorstandsmitglied Dr. Helmut Lohrer haben sich zudem an einer Exkursion zu den geplanten Uranminen in der Region Bahi beteiligt. Wenn Sie Interesse an einem Interview mit den IPPNW-VertreterInnen haben, melden Sie sich bitte bei mir.

Die englischsprachige Pressemitteilung finden Sie unter http://www.uranium-network.org/images/pdfs_tanzania/PressreleaseDar-ENGL.pdf

Weitere Informationen und Fotos von der Exkursion: umweltfairaendern.de/2013/10/trouble-in-tansania-erkundung-fuer-uranabbau-in-der-region-bahi-bei-dodomo/

Die IPPNW-Studie "Die Versorgung Deutschlands mit Uran" können Sie hier downloaden: http://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomenergie/uran_deutschland_2009.pdf

Kontakt: Angelika Wilmen, Pressesprecherin der IPPNW, Tel. 030-69 80 74-15, Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW), Körtestr. 10, 10967 Berlin, www.ippnw.de, Email: wilmen[at]ippnw.de

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