Pressemitteilung vom 05. August 2021

Hiroshima-Demo an Urananreicherungsanlage Gronau

"Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki mahnen: kein atomares Wettrüsten – Urananreicherung sofort beenden"

Am kommenden Sonntag, 8. August, ruft ein Bündnis aus deutschen und niederländischen Anti-Atomkraft- und Friedens-Initiativen zu Fahrrad-Sternfahrten aus vier Orten mit einer zentralen Kundgebung an der Urananreicherungsanlage Gronau auf. Anlass ist der 76. Jahrestag der Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki am 6. bzw. 9. August 1945. Damals starben mehr als 200 000 Menschen. Das Motto der Demonstration lautet "Hiroshima und Nagasaki mahnen: kein atomares Wettrüsten – militärische und zivile Urananreicherung sofort beenden."

Die zentrale Kundgebung findet um 14 Uhr vor dem Haupttor der Urananreicherungsanlage (UAA) an der Röntgenstraße in Gronau statt.

Die zentrale Fahrrad-Demo startet zuvor um 13 Uhr am Bahnhof in Gronau.

- Bereits um 11.15 Uhr startet die Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" am Bahnhof in Ahaus.
- Um 12 Uhr startet "Enschede voor Vrede" am Alphatoren am Boulevard 1945 in Enschede (NL).
Diese beiden Touren fahren zunächst zum Bahnhof nach Gronau.
- Um 12.30 Uhr starten am Bahnhof in Ochtrup die Grünen Ochtrup direkt Richtung UAA.

"76 Jahre nach den verheerenden Atombombenabwürfen über Hiroshima und Nagasaki steckt die Welt wieder in einem brandgefährlichen atomaren Wettrüsten. Auch die Bundesregierung hält sich mit dem Betrieb der Urananreicherungsanlage in Gronau die technische Option zum Bau von Atombomben offen. In den USA sprach die Betreiberfirma Urenco mit dem Pentagon bereits über konkrete militärische Projekte, wie den Bau von Mini-Reaktoren für das US-Militär. Die Bundesregierung und die NRW-Landesregierung müssen diese Militarisierung der Urananreicherung unterbinden – das bedeutet ein Ende der Urananreicherung in Gronau sowie der dazugehörigen Uranzentrifugen-Entwicklung in Jülich," so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.


Gedenken an Hiroshima und Nagasaki


"Der Atomwaffenverbotsvertrag der UN ist in diesem Jahr in Kraft getreten, aber die Bundesregierung verweigert bislang leider die Unterzeichnung. Das muss sich schnell ändern," so die Ärztin Dr. Brigitte Hornstein von der mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Ärzteorganisation IPPNW. "Die US-Atombomben, die auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Büchel in der Eifel lagern, müssen für den Atomwaffenverbotsvertrag abgezogen werden. Wir sind den Opfern von Hiroshima und Nagasaki eine Welt ohne Atomwaffen schuldig."

Die Initiativen und Verbände, die zum Protest gegen die Urananreicherung aufrufen, lehnen ausdrücklich die Exporte von angereichertem Uran in Krisenregionen wie den Vereinigten Arabischen Emiraten oder in die Ukraine ab. "Auch die Exporte an Alt-Reaktoren in Belgien oder neuerdings wieder an eine Brennelementefabrik im Großraum Fukushima in Japan erhöhen das Risiko weiterer atomarer Katastrophen. Der deutsch-niederländisch-britische Urankonzern Urenco handelt friedenspolitisch unverantwortlich und unterläuft international gezielt den Ausstieg aus der Atomenergienutzung," so Udo Buchholz vom Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau und Vorstandsmitglied im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz.

Von der niederländischen Regierung fordern die Initiativen und Verbände die Stilllegung der niederländischen Urananreicherungsanlage in Almelo, 35 km westlich von Gronau, sowie den Abzug der US-Atomwaffen vom niederländischen Stützpunkt Voelkel.

Weitere Themen auf der Kundgebung werden die unverantwortlichen Uranmüllexporte von Gronau nach Russland sein sowie die geplanten Castor-Transporte mit hoch angereichertem, waffenfähigem Uran von München-Garching ins Atommüll-Lager nach Ahaus. Dazu werden unter anderem RednerInnen von IPPNW Münster, der kfd Ahaus, der BI "Kein Atommüll in Ahaus", Enschede voor Vrede, von der Seebrücke Gronau sowie vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen sprechen. Der Liedermacher Gerd Schinkel sorgt für die musikalische Begleitung.

Um Corona-Infektionen zu vermeiden, bitten die Veranstalter um das Tragen von Mund-Nasen-Masken.


Demonstrations-Aufruf:
Der Demo-Aufruf sowie der Demo-Ablauf finden sich unter: www.ostermarsch-gronau.de


Weitere Infos zur Urananreicherung und zur Atomkraft:
www.sofa-ms.de, www.bbu-online.de, www.ippnw.de


Kontakte für Rückfragen:
Matthias Eickhoff (Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen): Tel. 0176-64699023
Udo Buchholz (AKU Gronau / BBU): Tel. 0178-9050717


Herausgeber*innen
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
BI "Kein Atommüll in Ahaus"
Enschede voor Vrede
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
IPPNW – Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs / Ärzte in sozialer Verantwortung

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Ansprechpartner*innen

Xanthe Hall. Foto: IPPNW

Xanthe Hall
Abrüstungsreferentin, IPPNW-Geschäftsstellenleiterin
Expertin in Fragen zu Atomwaffen
Tel. 030 / 698074 - 12
Kontakt

Juliane Hauschulz

Juliane Hauschulz
Projektmitarbeiterin "To Survive is to Resist", Atomwaffen und nukleare Abrüstung
Tel. 030-698074 - 12
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Lars Pohlmeier. Foto: IPPNW

Dr. med. Lars Pohlmeier
IPPNW-Vorsitzender
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