03.03.2009 20 Studierende aus den Bereichen Medizin, Internationale Politik, Physik und Psychologie haben sich auf Einladung des Projektkreises Politische Bildung zu Atomwaffen, dem die Friedenswerkstatt Mutlangen und die IPPNW angehören, die letzten drei Tage intensiv mit dem Thema Atomwaffenpolitik auseinandergesetzt.
Sie hörten Vorträge zu den rechtlichen und politischen Hintergründen sowie den gesundheitlichen Auswirkungen von Atomwaffen und lernten in Workshops Dialogtechniken. Anschließend trafen sie sich mit Mitarbeitern des Auswärtigen Amtes und Bundestagsabgeordneten aller Fraktionen, um sich über die politischen Willensbildungsprozesse zu informieren und die gelernten Kenntnisse anzuwenden.
Den Abschluss des dreitägigen Weiterbildungsprojektes bildete ein Planspiel, in dem die Studierenden eine Plenardebatte zur Atomwaffenpolitik Deutschlands realistisch nachspielten und einen Antrag der Oppositionsparteien zum Thema ablehnten. "Es war für uns alle eine wertvolle Erfahrung, direkt mit den Abgeordneten ins Gespräch zu kommen und damit ein Stück näher am politischen Diskurs zu sein. Manch eine Begegnung führte zwar zur ernüchternden Erkenntnis, dass die Wegbereitung neuer politischer Ideen an vielen Stellen durch alte Denkstrukturen gebremst wird. Gleichzeitig konnten wir als junge Generation mit unseren interessierten aber auch kritischen Fragen den einen oder anderen Denkanstoß geben", resumierte die Psychologiestudentin Sarah Koch ihre Erfahrungen.
Ziel der Veranstaltung war, das Wissen von Jugendlichen und Studierenden über Atomwaffen zu fördern und sie in die Lage zu versetzen, die Debatte über Atomwaffen kritisch zu begleiten und zivilgesellschaftlich mitgestalten zu können. Zwar ist das Thema z.B. in Bezug auf den Iran und Nordkorea in den Medien allgegenwärtig. Aber im Schulunterricht existiert keinerlei pädagogisches Material, das die Atomwaffenpolitik mit Bezug zu Deutschland aktuell und wissenschaftlich fundiert vermittelt. Laut einer Umfrage von Greenpeace aus dem Jahr 2006 wissen nur 12 % der deutschen Bevölkerung sicher, dass in Deutschland US-amerikanische Atomwaffen stationiert sind.
Der Trägerkreis Atomwaffen abschaffen, in dem die IPPNW Mitglied ist, hat eine Internetseite mit Informationen über Atomwaffen eingerichtet, die jetzt vollständig erneuert wurde. Auf der Homepage http://www.atomwaffena-z.info/ werden die Folgen der Atombomben-Abwürfe auf Hiroshima und Nagasaki sowie die Geschichte des Atomzeitalter seit 1942 dokumentiert. Zudem finden sich hier viele technische Informationen über das Atom und die Strahlung mit einem ausführlichen Glossar. Ein weiteres wichtiges Thema dieser Seite ist die heutige atomare Bedrohung mit Daten über die Atomwaffenstaaten, ihre Arsenale und die gültigen Atomwaffen-Doktrine. Die Internetseite diente den Studierenden als Grundlage ihrer Recherche.
Pressekontakt: Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung, Körtestr. 10, 10967 Berlin, http://www.ippnw.de/, Angelika Wilmen Tel. 030 / 69 80 74 15, Mobil: 0162 / 2057943 Email: wilmen[at]ippnw.de
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