IPPNW-Pressemitteilung vom 22. Januar 2023

Hamburger Deklaration zur Atomkriegsgefahr

Ärzt*innen aus ganz Europa verweisen auf die akute Gefahr einer atomaren Eskalation und fordern die Atommächte auf, verbindlich auf einen Ersteinsatz von Atomwaffen zu verzichten

Heute vor zwei Jahren ist der UN-Vertrag zum Verbot von Atomwaffen in Kraft getreten. Zu diesem Anlass veröffentlichten die Ärzt*innen der IPPNW Europa heute eine gemeinsame Deklaration zur aktuellen Atomkriegsgefahr. Zum Abschluss ihrer Konferenz in Hamburg, fordern die Mediziner*innen aus ganz Europa die Atomwaffenstaaten auf, ihre Abrüstungsverpflichtungen im Rahmen des Nichtverbreitungsvertrags von Atomwaffen zu erfüllen, ihre Atomwaffenarsenale abzubauen und den Weg für die Ratifizierung des Atomwaffenverbotsvertrags freizumachen.
 
„Wir akklamieren alle Staaten, die den Vertrag über das Verbot von Nuklearwaffen unterzeichnet und ratifiziert haben. Die meisten von ihnen befinden sich außerhalb Europas. Deshalb fordern wir alle europäischen Länder auf, dem fortschrittlichen Beispiel dieser Staaten zu folgen und den AVV ohne weitere Verzögerung zu unterzeichnen und zu ratifizieren“, heißt es in der Erklärung.
 
Die Atommächte müssten ihre Atomwaffen umgehend aus der erhöhten Alarmbereitschaft nehmen, um das Risiko eines Atomkrieges zu minimieren. Die Militäraktionen auf dem europäischen Kontinent müssten unverzüglich beendet und diplomatische Lösungen gesucht werden. Dafür sei es unumgänglich international gemeinsame Sicherheitsstrukturen umzusetzen.
 
So bekräftigten die europäischen Ärzt*innen auch ihre jahrzehntelange Verpflichtung innerhalb der weltweiten IPPNW-Bewegung, als Ärzt*innen und Gesundheitsfachkräfte über alle Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten, um einen Atomkrieg und seine Folgen für die Gesundheit der Menschen in der ganzen Welt zu verhindern und dadurch ein friedliches Europa und eine friedliche Welt zu erreichen.
 
Dazu heißt es weiter: „Wir lehnen das Konzept der nuklearen Abschreckung ab, da es die Zivilgesellschaften einem inakzeptablen Risiko der nuklearen Vernichtung aussetzt – sei es durch einen Unfall oder durch böswilligen politischen Willen.“ Mit der Hamburger Deklaration möchte die europäische Sektion der IPPNW, Ärzt*innen und Angehörige von Gesundheitsberufen ermuntern, sich der weltweiten IPPNW-Bewegung in ihrem Einsatz zur Beendigung des Atomwaffenzeitalters anzuschließen.
 
Der UN-Vertrag zum Verbot von Atomwaffen verbietet die Entwicklung, Produktion, den Besitz sowie die Stationierung und Weitergabe von Atomwaffen sowie den Einsatz von und die Drohung mit den Massenvernichtungswaffen. Eine Mehrheit der Staatengemeinschaft unterstützt den Vertrag. Fast 70 Länder haben ihn bereits unterschrieben. Zum Jahrestag des Inkrafttretens des Atomwaffenverbotsvertrags finden heute deutschlandweit Protestaktionen statt.
 
 
Weitere Informationen:
Die Originalfassung der Hamburger Deklaration finden Sie hier: ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomwaffen/20230122_Hamburg_Declaration_AVV.pdf

Informationen zu den deutschlandweiten Aktionen: nuclearban.de

Fotos des europäischen Kongresses und der Aktion in Hamburg: https://www.flickr.com/photos/ippnw/albums/72177720305393285


Kontakt:
Lara-Marie Krauße, IPPNW-Pressesprecherin, Tel. 030 / 69 80 74 15, Email: krausse@ippnw.de

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Ansprechpartner*innen

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Xanthe Hall
Abrüstungsreferentin, IPPNW-Geschäftsstellenleiterin
Expertin in Fragen zu Atomwaffen
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Juliane Hauschulz

Juliane Hauschulz
Projektmitarbeiterin "To Survive is to Resist", Atomwaffen und nukleare Abrüstung
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Dr. med. Lars Pohlmeier
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