Presseinformation vom 20.04.04

ABC-waffenfreie Zone im Nahen Osten einrichten

Volle Bürgerrechte für Mordechai Vanunu

Berlin- Anlässlich der für den 21. April 2004 angekündigten Haftentlassung Vanunus erklärt die deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) ihre solidarische Unterstützung für den israelischen Atomtechniker. Mordechai Vanunu informierte 1985 die Weltöffentlichkeit über das israelische Atomwaffenprogramm, an dem er selber im Dimona Nuclear Research Center mitgearbeitet hatte. Auch nach 18 Jahren Haft, die er für diese mutige Tat verbüßen musste - davon 12 Jahre in Einzelhaft - soll Vanunu vom israelischen Sicherheitsapparat weiterhin als "Sicherheitsrisiko" für das Land eingestuft, und laut Medienberichten an Auslandsreisen und öffentlichen Stellungnahmen gehindert werden.

Aus Sicht der IPPNW ist nicht die Veröffentlichung des geheimen israelischen Nuklearwaffenprogramms ein gravierendes Sicherheitsrisiko für die gesamte Region des Nahen Ostens, sondern der Erwerb und der angedrohte Einsatz von Massenvernichtungswaffen, von welcher Seite auch immer.

Nach dem Vorbild der KSZE/OSZE erwartet die IPPNW von der europäischen Politik den Einsatz für einen regionalen Friedens- und Sicherheitspakt, der das Ziel umfassender Abrüstung und einer ABC-waffenfreien Zone mit diplomatischen Lösungen auf der Grundlage von gerechtem Ausgleich vorantreibe.

Von der Bundesregierung fordert die IPPNW die Einstellung aller Waffenexporte und/oder dual-use-Güter in diese Spannungs- und Kriegs-Region. Deutschlands Unterstützung der Atommacht Israel ist erheblich. Es ist zu vermuten, dass die drei aus Deutschland gelieferten U-Boote der Dolphin-Klasse Israel befähigen, Teile seiner nuklearen Kapazität auch mobil zu halten. Eines der Boote tauche ständig einsatzbereit vor der Küstenstadt Haifa.

Eine nuklearwaffenfreie Zone im Nahen Osten müsse wichtiger Teil der von IPPNW geforderten weltweiten atomaren Abrüstung werden.

Pressekontakt:
Dr. Jens-Peter Steffen, 030 - 698 074 - 13

Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW),
Körtestr. 10, 10967 Berlin, Tel.: 030-698074-0, Fax: 030-6938166,

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Ansprechpartner*innen


Xanthe Hall

Abrüstungsreferentin
Expertin in Fragen zu Atomwaffen
Tel. 030 / 698074 - 12
Mobil 0177 / 475 71 94
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