Pressemitteilung vom 06.05.2002

Drohungen gegen Kriegsgegner in US-Politik

Weltkongress der IPPNW in Washington: Ärzte werben bei US-Politiker für neue US-Friedenspolitik

Washington- Während des 15. Weltkongresses der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) in Washington D.C. (1.-5.5.02) verurteilten Ärzte in 100 Einzel-Gesprächen mit US-Kongressrepräsentanten und Senatoren die neue US-Atomwaffenstrategie und den bevorstehenden Krieg gegen den Irak. Insgesamt waren 500 Ärzte aus 35 Ländern vertreten.

Kongressmann Robert Hilliard (Dem.) aus Alabama berichtete der Ärztedelegation mit deutscher Beteiligung, dass US-Politiker Drohungen erhalten hätten, weil sie sich gegen Krieg ausgesprochen haben. "Andere Politiker schweigen zum geplanten Irak-Krieg," so Hilliard, "weil sie ebenfalls um ihr Leben und politische Karriere bangen müssen." Er selbst fühle sich "zum Tode verurteilt" und warte nur auf dem "Tag der Abrechnung". Am 4. Juni ist Wahl in Alabama und er rechnet mit dem Verlust seines Mandats.

Die Ärzte warben bei den Gesprächen mit 100 Politiker dafür, die geplante Anschubfinanzierung von 30 Millionen US-Dollar für neue Atomwaffenprogramme zu stoppen. Die US-Regierung will das Testgelände in Nevada auf eine mögliche Wiederaufnahme von unterirdischen Atomtests vorbereiten und eine neue Atomwaffe entwickeln, die tief in der Erde versteckte Ziele erreichen kann. Solche Pläne für Offensiv-Waffen verstoßen aus Sicht der IPPNW gegen internationale Verträge, darunter den Atomwaffensperrvertrag.

zurück

Ansprechpartner*innen


Xanthe Hall

Abrüstungsreferentin
Expertin in Fragen zu Atomwaffen
Tel. 030 / 698074 - 12
Mobil 0177 / 475 71 94
Kontakt

Navigation