IPPNW-Presseinfo vom 26.10.2005

US-Pläne für atomare Bunker Buster eingestellt

IPPNW begrüßt Ankündigung

Die IPPNW begrüßt die Aussage des republikanischen Senators Pete Domenici aus dem US-Staat New Mexico, dass die Forschung für einen bunkerbrechende Atomsprengkopf eingestellt wird, weil deren Finanzierung gestrichen wurde.

Die IPPNW hat international gegen die Entwicklung einer solchen Waffe stets protestiert, nicht zuletzt weil sie zu einer Senkung der psychologischen Schwelle des atomaren Einsatzes beitragen würde. Man könnte sich einbilden, dass ein atomarer Bunker Buster weniger Schaden für die Menschen mit sich bringt. Die IPPNW hat jedoch in einer Studie darauf hingewiesen, dass die Schäden für Mensch und Umwelt unter Umständen noch höher sein könnten als mit herkömmlichen Atomwaffen.

Die Diskussion um die Pläne, eine neue Atomwaffe zu entwickeln, hat eine große politische Brisanz in den USA erreicht. Jedes Mal wenn die Finanzierung bei den Haushaltsverhandlungen besprochen wurde, wurden Friedensengagierte in den USA aktiv. Auch ÄrztInnen in der Schwesterorganisation "Physicians for Social Responsiblity" haben mit den Entscheidungsträgern Kontakt aufgenommen und mit der Presse über die Gefahren gesprochen. "Wenn die Aussage von Domenici stimmt", sagte Xanthe Hall, Abrüstungsreferentin der IPPNW in Deutschland, "ist das für uns ein Riesenerfolg!"

Domenici hat den Vorsitz des Unterausschusses für den Energiehaushalt. Er sagte, dass die Streichung der Finanzierung aufgrund einer Bitte der Nuklearen Sicherheitsadministration erfolgte. Stattdessen wird auf die Herstellung eines konventionellen Bunker Busters fokussiert.

Vor kurzem entstand eine öffentliche Diskussion über die neue Atomwaffenpolitik der USA, weil ein Dokument auf der Pentagon-Webseite erschien, das die nukleare Option als präventive Maßnahme erwägt. Die Brisanz dieser Diskussion führte dazu, dass das Dokument entfernt wurde, mit der Bemerkung eines Mitarbeiters: "auch in einer offenen Welt ist ein solches Papier nicht das, was man im Internet herumfliegen sehen möchte".

"Langsam dämmert es sogar dem Pentagon, dass die Mehrheit der Menschen - auch in den USA - diese Waffen nicht mehr haben wollen," sagt Hall. "Seine eigene Atomwaffenpolitik scheint den Pentagon peinlich zu werden."

Mehr Informationen zur Atomwaffenpolitik der USA: www.ippnw.de/index.php

Kontakt: Xanthe Hall, Abrüstungsreferentin, Tel: 030-69807412,
Mobil: 0171-435 8404

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Xanthe Hall

Abrüstungsreferentin
Expertin in Fragen zu Atomwaffen
Tel. 030 / 698074 - 12
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