IPPNW-Pressemitteilung vom 05. November 2021

Atomwaffenverbot in den Koalitionsvertrag!

Mit einer Fotoaktion demonstrierten Friedensorganisationen heute vor dem Bundestag für ein Ende der nuklearen Teilhabe

Die Friedensorganisationen forderten das UN-Atomwaffenverbot im Koalitionsvertrag zu verankern. Die künftige Bundesregierung hätte jetzt die Chance, neue Schritte in der Sicherheitspolitik zu gehen.

„Eine moderne Sicherheitspolitik bedeutet, nukleare Abschreckung in Frage zu stellen. Ein Festhalten an den Waffen des Kalten Krieges bringt uns nicht weiter. Die nukleare Teilhabe frisst finanzielle Mittel ohne eine Antwort auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu bieten”, so Florian Eblenkamp von ICAN Deutschland.

„Die künftige Bundesregierung muss dringende Entscheidungen zu Deutschlands Rolle in der nuklearen Teilhabe der NATO treffen. Die bisherigen Trägersysteme der in Rheinland-Pfalz stationierten US-Atomwaffen sind veraltet und können maximal bis 2030 im Einsatz bleiben. Die Instandhaltung und Modernisierung dieser Waffensysteme erfordern Milliardeninvestitionen. Gegen die Bedrohungen des 21. Jahrhunderts wie Klimakrise, Pandemien und Cyberangriffe bieten diese Waffen jedoch keine Sicherheit”, unterstreicht Xanthe Hall, Atomwaffenexpertin der IPPNW.

Die Mehrheit der Staatengemeinschaft spricht sich bereits gegen Atomwaffen aus und hat deshalb 2017 den Vertrag zum Verbot von Atomwaffen verabschiedet. Dieser ist seit Januar 2021 in Kraft getreten und verbietet u.a. Herstellung, Besitz und Stationierung von Atomwaffen. Die erste Staatenkonferenz zu diesem Vertrag findet im März 2022 in Wien statt. Norwegen hat bereits als erster NATO-Staat signalisiert, an der Konferenz als Beobachter teilzunehmen. Deutschland sollte diesem Beispiel folgen und sich mit dem Vertragswerk auseinandersetzen.

Bereits 2019 hat die Ampelkoalition in Rheinland-Pfalz auf Landesebene einen Beschluss gefasst, der die Bundesregierung auffordert, dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten und die US-Atomwaffen abziehen zu lassen. Dieses Engagement für ein atomwaffenfreies Deutschland gilt es jetzt auf Bundesebene fortzusetzen.

Durchgeführt wurde die Aktion von den Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW), ICAN Deutschland, der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG-VK) und dem Netzwerk Friedenskooperative.

Fotos finden Sie auf unseren Flickr-Account. Diese können Sie unter Angabe der Quelle frei verwenden: www.flickr.com/photos/ippnw/albums/72157720119378322
Ein Statement der IPPNW-Abrüstungsexpertin Xanthe Hall können Sie sich als mp3 hier herunterladen: www.ippnw.de/commonFiles/Multimedia/Statement_IPPNW_Xanthe_Hall.mp3

Kontakt:
Lara-Marie Krauße (IPPNW), Tel. 030/69 80 74 15, Email: krausse@ippnw.de
Anne Balzer (ICAN) Tel. 030/5490 83 40, Email: anne@ican.berlin

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Ansprechpartner*innen

Xanthe Hall. Foto: IPPNW

Xanthe Hall
Abrüstungsreferentin, IPPNW-Geschäftsstellenleiterin
Expertin in Fragen zu Atomwaffen
Tel. 030 / 698074 - 12
Kontakt

Juliane Hauschulz

Juliane Hauschulz
Projektmitarbeiterin "To Survive is to Resist", Atomwaffen und nukleare Abrüstung
Tel. 030-698074 - 12
Kontakt

Lars Pohlmeier. Foto: IPPNW

Dr. med. Lars Pohlmeier
IPPNW-Vorsitzender
Kontakt

Materialien

IPPNW / Atomwaffen A-Z Factsheet
Der UN-Vertrag zum Verbot von Atomwaffen
Format DIN A4, 2 Seiten

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IPPNW-Thema:
Atomwaffenverbot – wie geht es weiter?
Die erste Staatenkonferenz in Wien, Sep 2022

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