IPPNW/ICAN-Pressemitteilung

Drei Jahre Atomwaffenverbotsvertrag: Protest am Fliegerhorst Büchel

Vom 4. bis 7. Juli haben über 100 Aktivist*innen gegen die am Fliegerhorst Büchel stationierten US-Atomwaffen protestiert. Außerdem wurde der dritte Geburtstag des Vertrags zum Verbot von Atomwaffen gefeiert.

Aufgrund der Corona-Pandemie war lange nicht klar, in welcher Form die Aktionstage stattfinden können. Zudem wurde den Aktivist*innen durch Eilverfahren vor dem Verwaltungsgericht Cochem erst am 2. Juli die Wiese vor dem Fliegerhorst als Aktionsort zugesprochen.

„Deutschland debattiert seit Monaten die Nachfolge der Bundeswehr-Tornados, mit welchen im Ernstfall deutsche Soldat*innen US-Atombomben über ihrem Zielort abwerfen würden. Deshalb ist unser Protest gegen  Atomwaffen und die nukleare Teilhabe in diesem Jahr besonders wichtig,“ so Johannes Oehler (30), ICAN-Mitglied aus dem Organisationsteam. Anlässlich des dritten Jahrestags des Verbotsvertrags hat das Meinungsforschungsinstituts Kantar im Auftrag von Greenpeace eine Umfrage durchgeführt - diese hat ergeben, dass 78 Prozent der Befragten den Kauf von neuen Kampfflugzeugen für Atombomben ablehnen.

“Dieses Jahr haben wir es geschafft, Menschen aller Altersgruppen und verschiedenster Hintergründe miteinander im Protest gegen Atomwaffen zu vereinen. Gerade inmitten der Corona-Pandemie ist das nicht selbstverständlich. Dieses Protestcamp war für alle Teilnehmer*innen ein ganz besonderes: Es war die erste Protestveranstaltung dieser Art in Büchel in diesem Jahr“, so Lena Theunissen, IPPNW-Mitglied aus dem Organisationsteam.

Aktivist*innen aus den Niederlanden und Deutschland haben vier Tage mit einem bunten Programm  ihren Protest gegen Atomwaffen ausgedrückt. In zahlreichen Workshops haben sich die Teilnehmenden am Samstag unter anderem mit der Modernisierung der Atomwaffen in Deutschland, mit der Kritik am Atomwaffenverbotsvertrag und dem Zusammenhang von ziviler und militärischer Nutzung von Atomkraft auseinandergesetzt. Am Sonntag fand eine etwa 3,5 km lange Friedenswanderung um den Fliegerhorst statt.

Am Montag haben einige Aktivist*innen spontan verschiedene Tore blockiert.  „Durch unsere Aktion des zivilen Ungehorsams haben wir unsere Ablehnung gegen Atomwaffen ausgedrückt. Wir haben mit einer kreativen Musikgruppe an einem Tor den Betriebsablauf gestört, ein weiteres Tor sechs Stunden blockiert und am Haupttor durch unsere Dauerpräsenz auf der nahen Wiese auf das Problem aufmerksam gemacht: Atomwaffen bedrohen die Existenz von uns allen und bieten keine Sicherheit, so Luca Baetz.

Am Abend folgten Redebeiträge und es wurde der dritte Geburtstag des Atomwaffenverbotsvertrages  gefeiert – dieser ist am 7. Juli 2017 im Rahmen der Vereinten Nationen verabschiedet worden. Seitdem haben ihn 38 Staaten ratifiziert. Der Vertrag tritt drei Monate nach der 50. Ratifizierung in Kraft.

Weitere Bilder und Eindrücke finden Sie hier:
ICAN: https://www.flickr.com/photos/ican_de/albums/72157714969327928/with/50079318936/
IPPNW: https://www.flickr.com/photos/ippnw/albums/72157714968969711

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Ansprechpartner*innen

Xanthe Hall. Foto: IPPNW

Xanthe Hall
Abrüstungsreferentin, IPPNW-Geschäftsstellenleiterin
Expertin in Fragen zu Atomwaffen
Tel. 030 / 698074 - 12
Kontakt

Juliane Hauschulz

Juliane Hauschulz
Projektmitarbeiterin "To Survive is to Resist", Atomwaffen und nukleare Abrüstung
Tel. 030-698074 - 12
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Lars Pohlmeier. Foto: IPPNW

Dr. med. Lars Pohlmeier
IPPNW-Vorsitzender
Kontakt

Materialien

IPPNW / Atomwaffen A-Z Factsheet
Der UN-Vertrag zum Verbot von Atomwaffen
Format DIN A4, 2 Seiten

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Atomwaffenverbot – wie geht es weiter?
Die erste Staatenkonferenz in Wien, Sep 2022

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