Am 2. Juli 1966 löste Frankreichs Präsident Charles de Gaulle den ersten französischen Atombombentest im Pazifik aus. Die atomare Sprengladung wurde auf einem in der Lagune des Moruroa-Atolls verankerten Schiff zur Explosion gebracht. Weitere 40 oberirdische Tests verseuchten die Inseln, später durchlöcherten etwa 152 atomare Sprengladungen den Untergrund der Südsee-Atolle Moruroa und Fangataufa, die letzte im Januar 1996.
Die Arbeiter auf dem Versuchsgelände in Französisch-Polynesien erlitten zum Teil erhebliche Strahlenschäden. Ohne über Radioaktivität aufgeklärt zu sein, führten sie gefährliche Arbeiten aus wie beispielsweise Probenentnahmen direkt nach den Versuchsreihen oder die Dekontaminierung verseuchter Gebiete. Nach den Tests ist die Krebsrate in der Region deutlich angestiegen, insbesondere von Leukämie und Schilddrüsenkrebs.
Die Organisation Moruroa e tatou (Moruroa und wir) vertritt die polynesischen Arbeiter, die sich damals ohne ihr Wissen der lebensgefährlichen Strahlung aussetzten. Zusammen mit der französischen "Vereinigung der Veteranen der Atomtests im Pazifik und in Algerien", AVEN (Association des Vétérans des Essais Nucléaires), kämpft die Organisation darum, dass die französische Regierung endlich anerkennt, worauf die Krankheiten der ehemaligen Arbeiter zurückzuführen sind, nämlich auf die Atomtests. Dazu müssten die Menschen jedoch Zugang zu ihren Krankenakten bekommen, die die französische Regierung noch immer unter Verschluss hält.
Um an die Atomtests und deren Folgen zu erinnern, veranstaltet Moruroa e tatou am 29. und 30. Juni 2006 eine Konferenz in Französisch-Polynesien.
Quelle: Pazifik-Netzwerk
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