Französische Atomtests verursachten Krebs

Entschädigung fordern!

Papeete - Auf Koralleninseln im Südosten Französisch-Polynesiens hatte das französische Militär unterirdisch und oberirdisch Atombomben gezündet. Deren Folgen für die Bevölkerung waren lange umstritten. Erst jetzt haben die französischen Gesundheitsbehörden eingeräumt, dass es eine "statistische Verbindung" zwischen den dortigen Tests und der gestiegenen Zahl von Schilddrüsenerkrankungen gibt.

Die oberirdischen Tests in den sechziger und siebziger Jahren hätten "sehr wahrscheinlich" zu mehr Krebserkrankungen geführt, heißt es in einem in Papeete auf Tahiti veröffentlichten Brief von Florent de Vathaire, Direktor des französischen Instituts für Gesundheit und Forschung (Inserm). Allerdings gehe es nur um eine "sehr begrenzte" Zahl von Fällen.

Vathaire stützte sich auf eine Studie zu 239 Fällen von Schilddrüsenkrebs in der Region. Die Behörden haben die damals aufgetretene Strahlenbelastung für die Bevölkerung der umliegenden bewohnten Inseln rekonstruiert, indem sie die Wetterdaten jeweils in den drei Wochen nach den Zündungen auswerteten. Die Verbindung zwischen den Atomtests und Schilddrüsenkrebs könne danach heute "als gesichert gelten", heißt es in dem Schreiben des Wissenschaftlers. Dies gelte in verstärktem Maße für Kinder und Jugendliche, die der Strahlung ausgesetzt waren. Mit völliger Sicherheit könne Schilddrüsenkrebs nur bei einem Dutzend Erkrankten auf die Nuklearversuche zurückgeführt werden.

Frankreich hatte zwischen 1966 und 1974 in Französisch-Polynesien rund 40 Atombomben oberirdisch gezündet. Hinzu kamen bis Mitte der neunziger Jahre noch rund 150 unterirdische Tests. Die letzten Atomversuche fanden 1995 und 1996 im ersten Amtsjahr von Präsident Jacques Chirac auf Mururoa und im Fangataufa-Atoll statt. Chirac hatte 2003 unter Berufung auf eine Studie der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) von 1998 beteuert, die Atomtests würden die Gesundheit "weder auf kurze noch auf lange Sicht" beeinträchtigen.

stx/AFP

Fordern Sie mit uns die Entschädigung der Opfer der französischen Atomtests und schreiben Sie an den Französischen Botschafter in Berlin: claude.martin@botschaft-frankreich.de

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Juliane Hauschulz
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Dr. med. Lars Pohlmeier
IPPNW-Vorsitzender
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"Die katastrophalen Folgen der Atomtests"

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