IPPNW empört über Chiracs nukleare Drohung

Frankreich ändert seine Nuklearstrategie

Berlin, 19. Januar 2006: Die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) reagieren empört auf Äußerungen des französischen Staatspräsidenten Chirac, wonach er u.a. "Terrorstaaten" mit einem Atomwaffeneinsatz droht.

„Dieses Säbelrasseln ist in der gegenwärtigen Krise um Irans Atomprogramm das grundsätzlich falsche Signal. Chirac dreht an der Eskalationsschraube”, so die Abrüstungsreferentin der IPPNW, Xanthe Hall. „Gefordert sind jetzt vor allem Ruhe und geschickte Diplomatie, um einen drohenden Krieg zu verhindern. Noch mehr Drohungen sind wenig hilfreich.”

Chiracs Erklärungen passen Frankreichs Atomwaffendoktrin denen der "großen" Atomwaffenstaaten USA und Russland an. Auch sie sind bereit, Atomwaffen gegen atomwaffenfreie Staaten einzusetzen. „60 Jahre nach Hiroshima rückt die Welt wieder näher an den nuklearen Holocaust”, erklärt Xanthe Hall.

Die IPPNW erinnert daran, dass laut dem Rechtsgutachten des Internationalen Gerichthofes, dessen Verkündung sich 2006 zum 10. mal jährt, die Androhung eines Einsatzes oder der Einsatz von Atomwaffen grundsätzlich völkerrechtwidrig seien.

Pressekontakt:
Xanthe Hall, 030 / 698 074-12 oder Mobil 0171 / 435 8404

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