In London stimmt heute das Parlament über die Frage ab, ob das britische Atomwaffensystem - dort allgemein als "Trident" bekannt - erneuert werden soll. Eine heftig geführte Debatte über die Zukunft des Atommachtstatus erschüttert zurzeit die Innenpolitik Großbritanniens und gerät zur Zerreißprobe für die Regierung: Einige Parlamentsmitglieder drohen eher mit Rücktritt als den Kauf von neuen mit Atomwaffen bestückten U-Booten zu unterstützen. Bereits gestern trat der stellvertretende Vorsitzende des Parlaments Nigel Griffiths aus Protest zurück. Die Abstimmung wird zur Vertrauensfrage für den Atomwaffenbefürworter Tony Blair. Sollte heute eine große Zahl von Labour-Abgeordneten gegen Trident stimmen, käme dies einem Aufstand gleich.
Die derzeitigen britischen Atomwaffen sind nach Militärangaben nur noch 20 Jahre einsatzfähig. Die Erneuerung des Trident-Atomwaffensystems soll bis zu 100 Milliarden Euro kosten. Der Protest gegen Trident kommt aus allen Teilen der britischen Bevölkerung. An der öffentlichen Debatte ist auch Medact beteiligt, die Schwestersektion der IPPNW. Daher können wir interessierten Journalisten eine Reihe von Interviewpartnern zur aktuellen Debatte anbieten:
In Deutschland:
Xanthe Hall: ist Abrüstungsexpertin der IPPNW-Deutschland und britische Staatsbürgerin. Hall lebt seit zwei Jahrzehnten in Deutschland und bearbeitet das Thema Atomwaffen seit über 25 Jahren in Deutschland und Großbritannien.
In England:
Marion Birch: ist Geschäftsführerin von Medact. Sie nimmt an der heutigen Lobby-Aktion und Kundgebung "Time to say no!" in London teil und ist Expertin bei Fragen zu den britischen Atomwaffen und den gesundheitlichen Folgen eines Einsatzes von Trident.
Gill Reeve: berät Medact bei Fragen zu Massenvernichtungswaffen und war viele Jahre Geschäftsführerin des Vereins. Reeve nimmt ebenfalls an die Aktionen heute in London teil und kann sowohl über die Aktionen berichten als auch Hintergründe zur Debatte um Trident geben.
Wenn Sie Kontakt mit diesen Gesprächspartnern aufnehmen wollen, wenden Sie sich bitte an:
Sven Hessmann IPPNW-Pressereferent: 030-698074-14.
Mehr Informationen zu britischen Atomwaffen finden Sie im Internet bei Atomwaffen A-Z:
www.atomwaffena-z.info/heute/heut_gb.html
und auf der IPPNW-Webseite:
www.ippnw.de/Atomwaffen/Atomwaffenpolitik/Grossbritannien/
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