Hintergrundinformationen

Plutonium an Bord

U-Boot-Unfall der KURSK

Plutonium zählt zu den giftigsten Stoffen überhaupt. Wenn es mit lebendem Gewebe in Berührung kommt, führt Plutonium unmittelbar zum Gewebetod. Es schädigt Lunge, Leber, blutbildende Organe. Besonders problematisch ist Plutonium aber bei kontinuierlicher schwacher Exposition. Hier löst Plutonium schon in sehr geringer Menge Krebs aus.

Plutonium ist besonders gefährlich, wenn es eingeatmet wird. Plutonium kann aber auch über die Nahrungskette oder Wasser aufgenommen werden. Verschlucktes Plutonium wir vom Magen-Darmtrakt nur zu einem sehr kleinen Teil resorbiert (0,1%), allerdings ist dies altersabhängig. Säuglinge und Kleinkinder nehmen relativ eine sehr viel höhere Menge auf und sind gleichzeitig viel strahlungsempfindlicher als Erwachsene.

Der Unfall der KURSK wird bei Leckage die schleichende radioaktive Belastung der Barentssee weiter verstärken. Das ökologische Gleichgewicht droht aus der Balance zu geraten, zumal die Barentssee bereits durch andere Unfälle und Einleitungen radioaktiv stark belastet ist: Die atomare Katastrophe durch Verseuchung von Russlands Meeren und Erde existiert bereits.

Inwieweit die für U-Boote großen Atomreaktoren der KURSK beschädigt sind und Radioaktivität freisetzen, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. Ob tatsächlich keine Atomwaffen an Bord gelagert sind, bleibt derzeit noch zweifelhaft.

Presse-Service:
Bei Fragen aktuell / mehr Hintergrund zum Thema KURSK/Plutonium: Xanthe Hall (IPPNW-Atomwaffen-Expertin) oder Lars Pohlmeier (Ärztlicher Sprecher der IPPNW).

15. August 2000

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Ansprechpartner*innen


Xanthe Hall

Abrüstungsreferentin
Expertin in Fragen zu Atomwaffen
Tel. 030 / 698074 - 12
Mobil 0177 / 475 71 94
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