1988

IPPNW-Chronik

Februar: IPPNW-Symposium: "Die Wirkung niedriger Strahlendosen auf den Menschen" in Münster.

April:
In Gießen findet die erste Tagung "Psychologische Abrüstung und Friedenserziehung" der IPPNW statt, die der Überwindung des Feindbilddenkens und des Abschreckungskonzeptes dienen soll.

Mai/Juni: Internationale IPPNW-Studierenden­konferenz auf Grindston Island, Kanada

Juni:
Fast 2500 ÄrztInnen aus fast 80 Ländern kommen zum 8. Weltkongress der IPPNW nach Montreal/Kanada. Die weltweite "Ceasefire"-Kampagne gegen Atomtests wird hier gestartet. Über 20.000 ÄrztInnen schreiben jedesmal nach einem Atomtest an die jeweilige Regierung und fordern die Beendigung der nuklearen Tests. Crosby, Stills, Nash und Bruce Cockburn spielen zusammen mit MusikerInnen aus dem UdSSR und Kanada beim IPPNW "Concert for Peace".

Juli:
Antal Dorati unternimmt zusammen mit MusikerInnen aus 23 Ländern eine in der Geschichte der Musik einzigartige Konzertreise für den Frieden, organisiert von IPPNW-Concerts. Innerhalb von nur einer Woche führt er mit MusikerInnen aus Ost und West Beethovens "Missa Solemnis" in Berlin, Moskau, Dresden und London auf. Mehr als 200 Millionen Menschen in Ost und West erleben über Rundfunk und Fernsehen die Aufführungen.

August/September: Gedenkveranstaltungen der IPPNW-Sektionen Polens, der CSSR, Österreichs, der DDR und der Bundesrepublik Deutschland zum 50. Jahrestag des Beginns des 2. Weltkriegs "Erinnern statt vergessen".

Oktober:
Das 4. Europäische IPPNW-Symposium wird auf dem Rhein von der bundesdeutschen Sektion mitorganisiert. Auf zwei Schiffen diskutieren über 500 IPPNW-ÄrztInnen aus Europa eine Woche lang von Basel nach Rotterdam die Verhinderung eines Atomkrieges und die Probleme der Naturzerstörung. Die Erklärung "Europa, unser gemeinsames Haus; Sicherheit ohne Atomwaffen" wird verabschiedet. Günther Anders ruft in einer Botschaft an die IPPNW die Parole aus "Sicherheit durch die Zerstörung der Zerstörungsmittel".

Große IPPNW-Demonstration gegen die Wiederaufarbeitungs-Anlage in Wackersdorf. Mehr als 1000 ÄrztInnen engagieren sich in weißer Berufsbekleidung. Das Motto: "Widerstand gegen atomare Bedrohung aus gemeinsamer Verantwortung gegenüber Schöpfung und Leben".

November:
Die Tagung "Schicksal der Medizin im Faschismus" wird von der offiziellen DDR-Sektion in Erfurt und Weimar für ein kleines Publikum organisiert. Vorträge von kritischen ÄrztInnen werden abgelehnt und ihre einfache Teilnahme mit z.T. physischer Gewalt verhindert. Erst die massive Intervention Prof. Bonhoeffers als Tagungsleiter ermöglicht kritischen ÄrztInnen wenigstens eine Teilnahme an den Plenarveranstaltungen.

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