1993

IPPNW-Chronik

Das Atomtestmoratorium wird erweitert.

Die IPPNW-Studie "Bedrohung des Lebens durch radioaktive Strahlung" von Roland Scholz veröffentlicht neuere Erkenntnisse zu Strahlenwirkungen und Strahlenfolgen. Eine 2. Auflage folgt 1997.

Mai: Nach langer Lobby-Arbeit der IPPNW im Rahmen des Projekts Weltgerichtshof verabschiedet die 46. WHA die Resolution 46.40 "Auswirkungen von Atomwaffen auf Gesundheit und Umwelt", unterstützt durch 22 Länder. Sie erhält 73 Ja-Stimmen, 40 Nein-Stimmen und 10 Enthaltungen. Intensive Lobby-Arbeit ermöglicht auch eine IPPNW-Delegation vor Ort: Dr. Anne-Marie Jansen (S), Michael Christ (USA) und Dr. Johan Thor (S). Die Resolution beauftragt die WHO, beim Internationalen Gerichtshof ein Gutachten über den Rechtsstatus der Androhung und des Einsatzes von Atomwaffen zu ersuchen.

August/September: Projekt Weltgerichtshof: Mit einem Brief ersucht der Generalsekretär der WHO, Dr. Hiroshi Nakajima, den IGH in offizieller Form um ein Rechtsgutachten zu folgender Frage: "Wäre der Einsatz von Atomwaffen durch einen Staat in einem Krieg oder einem anderen bewaffneten Konflikt in Hinblick auf die Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt ein Verstoß gegen die Verpflichtungen dieses Staates gemäß Völkerrecht und der Satzung der WHO?" Der IGH reagiert, indem er alle Mitgliedsstaaten der WHO auffordert, innerhalb der nächsten 6 Monate Stellungnahmen zum rechtlichen Status des Einsatzes von Kernwaffen vorzulegen.

September/Oktober: Der 11. Weltkongress "Peace, Justice and Health in a Changing World" findet in Mexiko City, zum ersten Mal in einem "Entwicklungsland", statt. Bernard Lown tritt als Ko-Präsidenten aus Altersgründen zurück, Vic Sidel wird an seine Stelle gewählt. Auch ein dritter Ko-President, als "Vertreter des Südens" wird gewählt: Carlos Pazos aus Kuba.

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