2004

IPPNW-Chronik

"Deutschland muss atomwaffenfrei und die nukleare Teilhabe beendet werden. Wir dürfen nicht auf einem Auge blind sein. Nur wer selbst auf Atomwaffen verzichtet, kann von Staaten wie dem Iran glaubwürdig einen Verzicht verlangen". (Stephan Kolb, Vorsitzender der IPPNW)

Februar: Die freche und gegen den Strich gebürstete IPPNW-Aktion "Hanau selber kaufen", löst in der Öffentlichkeit und selbst im Parlament heftige Diskussionen aus. Peter Sodann, Tatortkommissar ist einer der ersten prominenten Unterstützer der Aktion. In nur wenigen Wochen zeichnen potenzielle KäuferInnen durch Kaufbeteiligungserklärungen über eine Million Euro, um den Export der Brennelementefabrik nach China zu verhindern. Selbst aus Frankreich, der Schweiz, Österreich, Schottland und sogar aus Bethlehem erreichen die IPPNW gezeichnete Kaufbeteiligungen. Nach fünf Monaten schließt die Kampagne erfolgreich ab: Bis dato ist das Geschäft mit China auf Eis gelegt.

März: Gemeinsam mit anderen Friedensgruppen organisiert die IPPNW eine Großdemonstration unter dem Motto "Stillhalten ist tödlich" an der bei Ramstein gelegenen US-Air-Base. Ramstein steht wie kein anderer Ort in Europa für die US-Strategie. Er ist der zentrale Umschlagsort für Kriegsmaterial und hier lagern nach wie vor schätzungsweise bis zu 130 Atombomben. 3.000 Menschen folgen dem Aufruf und fordern die Komplizenschaft von Krieg und Terror endlich zu beenden und alle Atomwaffen abzuschaffen. Auf der Abschlussveranstaltung sprechen Mike McCally (PSR/USA), Oskar Lafontaine, die Pröpstin Helga Trösken und Horst-Eberhard Richter für die IPPNW.

Mai: Die IPPNW veranstaltet den Kongress "Atomenergie und Atomwaffen in einer instabilen Welt - Analysen und Auswege" in Berlin. Vierzig ReferentInnen aus USA, Kanada, Russland, Weißrussland, Finnland, Malaysia, Irak, England, Tschechien, Österreich und Deutschland zeigen den über sechshundert TeilnehmerInnen Zusammenhänge und Abhängigkeiten auf, warum Atomwaffen nicht abgeschafft und Atomkraftwerke nicht abgeschaltet werden.

November:
Die IPPNW-Tagung "Folter und Humanität" mit 200 TeilnehmerInnen richtet ihren Fokus auf die Opfer der Erniedrigung nach dem Folterskandal im Irak. Auf der Veranstaltung werden medizinische, sozialpsychologische und rechtliche Aspekte der Folter behandelt.

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