2007

IPPNW-Chronik

Februar: Nachdem die von der NATO geführte Afghanistan-Schutztruppe ISAF sechs deutsche Tornados angefordert hat, formuliert der IPPNW-Vorstand einen Protestbrief an die Minister und die Kanzlerin. Horst-Eberhard Richter schlägt vor, mittels einer Umfrage ein Stimmungsbild der Bevölkerung einzuholen. Die Umfrage ergibt, dass 77 Prozent der Bevölkerung gegen die Entsendung der Tornados sind. Die Meldung erscheint in zahlrreichen überregionalen Zeitungen und in über 30 Lokalzeitungen. Die taz druckt ein Interview mit Angelika Claußen und das Wochenmagazin Freitag einen Kommentar von Horst-Eberhard Richter. Der Bundestag entscheidet sich gegen die Mehrheit der Bevölkerung für eine Entsendung der Tornados. Trotzdem gibt es mit 157-Nein-Stimmen so viele Gegenstimmen wie selten zuvor in der Geschichte der Auslandseinsätze der Bundeswehr. 

März: Osman Murat Ülke, der in der Türkei konsequent für sein Recht auf Verweigerung des Kriegsdienstes eintritt und dafür seit Jahren extreme persönliche Nachteile in Kauf nimmt, wird mit der Clara-Immerwahr-Auszeichnung der IPPNW ausgezeichnet. Am 3. März 2007 veranstaltet die IPPNW in Berlin eine Feierstunde mit Ülkes Stellvertreter Coskun Üskerci. Eine Woche später reist eine IPPNW-Delegation nach Izmir, um Ülke die Auszeichnung persönlich zu überreichen. Für Ülke ist es seit Jahren unmöglich, die Türkei zu verlassen.

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