2008

IPPNW-Chronik

Die IPPNW klagt vor dem Hessischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel auf Stilllegung des AKW Biblis B. Anlässlich der Klage gibt die IPPNW zusammen mit EUROLSOLAR und dem hessischen BUND die Zeitung „Biblis angeklagt“ heraus, die auf so großes Interesse stößt, dass insgesamt 840.000 Exemplare gedruckt werden können. Die Klage ruft ein breites bundesweites Medienecho hervor.

Es entsteht der Internetkurs „Medical Peace Work“, der durch die EU gefördert wird, und sich in erster Linie an Studierende richtet, aber auch für ÄrztInnen und andere Berufe im humanitären Bereich hilfreiche Angebote beinhaltet.


Januar:
Nach zwei Jahren findet wieder die IPPNW-Tagung "achten statt verachten - Menschenrechte für Migranten ohne Papiere" in Berlin statt. 180 TeilnehmerInnen aus dem Gesundheitswesen, von Flüchtlings- und Menschenrechtsorganisationen und aus dem Bereich der Wissenschaft kommen zusammen, um über die nach wie vor existierende Übermittlungspflicht an die Ausländerbehörde zu diskutieren, die MigrantInnen ohne legalen Aufenthaltsstatus daran hindert, ihre Rechte auf medizinische Versorgung wahr zu nehmen.

März: 18. IPPNW-Weltkongress in Indien. Mehr als 600 ÄrtzInnen und MedizinerInnen aus aller Welt erklären einen Atomkrieg zur schlimmsten aller vorstellbaren Formen von Krieg und bekräftigen noch einmal ihr Ziel, die Welt von Atomwaffen zu befreien.

April: Das hessische Umweltministerium lehnt den Stilllegungsantrag für Biblis B ab, jedoch ohne rechtlich überzeugende Begründung. Am gleichen Tag erfolgt ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts (unabhängig von der IPPNW-Klage), in dem die von der IPPNW vertretene Rechtsauffassung bezüglich des zu akzeptierenden „Restrisikos“ und der erforderlichen Risikovorsorge gestützt wird.

September: 3. Kongress „Kultur des Friedens“ in Berlin. Die zahlreichen internationalen TeilnehmerInnen setzen sich mit den vier Herausforderungen auseinander, denen die Menschheit zu Beginn des 21. Jahrhunderts gegenüber steht: Klimawandel, Kampf um Ressourcen, globale Militarisierung und Marginalisierung der „Weltmehrheit“. Unter den TeilnehmerInnen sind erstmals auch zwei Internisten des Red Cross Hospital Pyongyang aus Nordkorea. Den beiden Ärzten Dr. Eyad Rajab El Sarraj und Dr. Ahmad Abu Tawahina vom Gaza Community Health Project wird von israelischen Behörden die Ausreise aus Gaza verweigert, obwohl sie von den deutschen Behörden ihre Visa erhalten haben.


November:
Rund 16.000 Menschen demonstrieren in Gorleben für den Atomausstieg und gegen das geplante Atommüll-Endlager. An der Demonstration beteiligen sich auch ca. 30 ÄrztInnen der IPPNW.

Dezember: Die IPPNW reicht eine „erweiterte Klagebegründung“ zur Biblis-Klage beim VGH ein. Selbst ein ehemaliger Bundesverfassungsrichter, der die Vorversion des Klageentwurfs geprüft hat, ermutigt die IPPNW zur Klage.

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