Wir setzten und setzen uns ein für den Atomwaffenverbotsvertrag, für Atomwaffensperrverträge, die KSZE und Entspannungspolitik. Das zunehmende Engagement der IPPNW für soziale Aufgaben und die Auseinandersetzung mit der friedlichen Nutzung der Kernenergie und den Gefahren dieser Nutzung bis hin zu Fragen der Endlagerung, sind auch uns ein wichtiges Anliegen. Wir sehen die Zusammenhänge der zivilen Nutzung der Kernenergie mit der militärischen Komponente.
Die IPPNW Bielefeld hat aktuell 57 Mitglieder. An den Gruppentreffen bzw. den aktuellen Projekten, die alle 4 bis 6 Wochen stattfinden, nehmen 6 bis 10 Kolleg*innen teil.
In Bielefeld gab es in den 1980-90er Jahren eine größere Gruppe. Aus Bielefeld waren Elisabeth Müller-Belikoff und Angelika Claußen Mitglieder im IPPNW Vorstand, Angelika Claußen ist es nach der Mitgliederversammlung 2021 erneut. Neben der IPPNW gab es weitere Gruppen von Krankenhausärzt*innen, die sich der Friedensarbeit verpflichtet fühlten.
Nach dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung war in Teilen der Friedensbewegung vor Ort der Gedanke, es komme jetzt zu einer friedfertigeren Welt sehr deutlich. Es wurde sehr ruhig um die hiesige IPPNW-Gruppe, wenn sie auch nie ganz aufhörte zu existieren. Mit zunehmenden Spannungen zwischen Russland und der NATO nach dem Zerfall des Ostblocks, nach den Balkankriegen und dem Aufleben der atomaren Bewaffnung gibt es seit 2013 wieder mehr oder weniger regelmäßige Treffen der IPPNW-Mitglieder aus Ostwestfalen. Fukushima machte die zivile Kernenergienutzung in Deutschland erneut zum Thema.
Unsere Gruppe ist inzwischen überwiegend eine Rentner*innen-Band. Es ist uns nicht gelungen, aktive junge Mitglieder zu gewinnen. Bei den Treffen und Aktionen, die wir veranstaltet haben, gibt es allerdings auch wieder etliche Jüngere aus der Friedens- und Umweltbewegung, zu denen wir Kontakt haben und die sich beteiligen.
Wir haben das Glück, das Angelika Claußen seit 2021 wieder im Vorstand der deutschen IPPNW und europäische Vizepräsidentin ist. Sie ist vielfach vernetzt und versorgt uns als Gruppe mit Informationen, stellt lokale, regionale und überregionale Bezüge her. Als Gruppe verfolgen wir Angelikas vielfältige Aktionen mit großem Interesse, nicht immer mit Beteiligung – auch Ressourcen spielen hier eine Rolle. Wir haben gemerkt, dass der Austausch untereinander hilft, sich in der aktuellen Lage zu orientieren. Wir fühlen uns dadurch auch nicht auf einem „Außenposten“.
Die Vernetzung mit anderen Gruppen in Bielefeld, Diskussionen in der Kirche um die Frage „Sicherheit neu denken“ bringt uns mit anderen Menschen zusammen, mit denen wir ein gemeinsames Anliegen haben. Fridays for Future brachte viele junge Menschen auf die Straße, auch die erneute Auseinandersetzung um „saubere Atomkraftwerke“. Unseren Beitrag als IPPNW sehen wir darin zur Sprache zu bringen, dass Aufrüstung, Manöver und Kriege das Klima negativ beeinflussen und zudem dadurch Gelder für die Bewältigung der Klimakrise nicht mehr zur Verfügung stehen. Wir sind dankbar für Informationen und Wissen der Berliner Geschäftsstelle zu Wiederaufrüstungsdebatten um „kleine, zielgenaue Atomwaffen“, radioaktive Strahlung und vieles mehr.
Regelmäßig haben wir an Ostermärschen teilgenommen und uns aktiv an Veranstaltungen zu Tschernobyl beteiligt, zu Hiroshima und Nagasaki. Wir haben eine große Veranstaltung organisiert zu Traumatisierungen bis in die zweite und dritte Generation der Verfolgten im Zweiten Weltkrieg. Es kamen Teilnehmer*innen aus der DDR, der Sowjetunion und Polen.
Es gab und gibt eine Reihe weiterer Aktionen zu verschiedenen Themen mit verschiedenen Ansprechpartner*innen mit dem Bemühen, nicht nur selbstreferenziell zu agieren. Es ist uns jetzt ein Anliegen, vor allem positive Aspekte und Gedanken in den Vordergrund zu stellen.
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