10.-12. November 2017, Lübeck

IPPNW-Studierendentreffen 2017 in Lübeck

Wohin geht die Reise? Oder: Gewusst wie – von der Kunst, das ideale Studitreffen vorzubereiten und durchzuführen

Man nehme eine engagierte lokale Studigruppe, kombiniere diese mit einer wunderschönen Stadt im hohen Norden, 80 weiteren Studierenden und einer großen Prise Weltverbesserungsdrang, füge bei Bedarf 1200 Smoothies hinzu und man bekommt – das perfekte Studitreffen! Unter dem Motto „Wohin geht die Reise?“ trafen wir uns in Lübeck. Das ambitionierte Ziel war, eine Bestandsaufnahme der Welt mit ihren Irrungen und Wirrungen durchzuführen, zu verstehen, woher diese kommen und auf Basis derer eine Antwort auf diese Frage zu finden.

Nach einer Stadtführung durch die Altstadt begann das Treffen mit dem Film „Das Salz der Erde“. Dieser begleitet den Fotografen Sebastião Salgado in seiner Karriere, die ihn an diverse Schauplätze von Ungerechtigkeit und Willkür führte. Er war dabei immer wieder hin- und hergerissen zwischen dem Drang nach dem nächsten weltbewegenden Foto und einem harmonischen Familienleben. So zeigte er Situationen auf, mit denen auch viele von uns in der Zukunft konfrontiert sein werden.

Unser Schlafquartier schlugen wir in einer nahe gelegenen Turnhalle auf. Während sich manch vergesslicher Studi am Sportmattenangebot bediente, hatten zwei Düsseldorfer ihr selbst aufblasbares, 40 cm hohes Queensize-Bett dabei.
Doch an Schlafen war für die wenigsten zu denken – wer es im Lübecker Nachtleben jedoch zu bunt getrieben hatte, konnte dies bei vitaminreicher Kost und koffeinhaltigen Getränken am nächsten Morgen wettmachen.

Der erste Vortrag war für viele Studis dann auch gleich eines der Highlights: Lorenz Narku Laing zeigte die Beteiligung Deutschlands an den Kolonialverbrechen und erweiterte mit einer Einführung in die Denkweise der postkolonialen Theorie unseren Horizont.

Durch die pittoresken Gassen der Altstadt schwärmten wir zur ersten Workshoprunde aus. Diese thematisierte systemische Themen wie die weltweiten Arzneimittelversorgung, den Klimawandel und Fluchtursachen aus Afghanistan, aber auch das persönliche Thema „Wohin geht meine Reise?“. Die Pause eröffnete die Möglichkeit zur Pilgerreise in den Marzipanladen. In der zweiten Workshoprunde konnte man sich zum Stammtischkämpfer ausbilden lassen, sein Handy – zumindest mental – auseinandernehmen und auf Fairness prüfen, Inspiration für nachhaltigen Konsum durch „Do it yourself“ finden, oder sich zu medizinischer Nothilfe informieren.

Nach dem Salatbuffet wurden im anschließenden Vortrag die aktuellen Projekte der IPPNW vorgestellt. So konnten die in den Workshops akkumulierten Gefühle der Nachdenklichkeit, Wut und des Tatendrangs sofort produktiv umgelenkt werden. Im Partykeller eines Studentenwohnheims wurde ICAN vorgestellt – und wenn ein kürzlich gewonnener Friedensnobelpreis kein Grund zu feiern ist, was sonst? Gerade, weil sich jede/r bei Anmeldung ein Lied wünschen durfte, sowie die reichhaltige Ginversorgung, machten den folgenden Abend zu einem sang- und klangfreudigen Ereignis.
 
Die Antwort auf die Frage, wohin die Reise geht, kann zumindest von Lilian mit „ins Team der Studisprecher“ beantwortet werden, denn mit dem Sonntagmorgen stand auch die Wahl für Claudias Nachfolge an.

Der letzte Vortrag widmete dann sich der Postwachstumsökonomie, aber gab auch ganz praktische Tipps, wo wir bei uns selbst anfangen können. Anschließend ging das wunderbare Wochenende auch schon seinem Ende zu – aber nicht, bevor wir uns herzlichst bei den OrganisatorInnen bedanken konnten und – wie sollte es anders sein – jeder noch ein Proviantpaket inklusive Smoothies für den Weg mitbekam.

Josi Ngomo und Lena Theunissen

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Ansprechpartner*innen

Anna Khouri
Anna Khouri
Studierendensprecherin
E-Mail: khouri[at]ippnw.de

Stella Ziegler, IPPNW-Studierendensprecherin
Stella Ziegler
Studierendensprecherin
E-Mail: ziegler[at]ippnw.de


Patrick Schukalla

Patrick Schukalla
IPPNW-Geschäftsstelle
Tel. 030-698074-0
E-Mail: schukalla[AT]ippnw.de

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