IPPNW-Stellungnahme vom 11.12.2009

Die IPPNW widerspricht Obamas These:

"Ja, die Mittel des Krieges spielen eine Rolle in der Erhaltung des Friedens."

11.12.2009 Die IPPNW setzt gegen die These des US-Präsidenten Obama auf die Kraft der Gewaltfreiheit. Sie steht zu dem Ziel der Charta der Vereinten Nationen, „künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren, die zweimal zu unseren Lebzeiten unsagbares Leid über die Menschheit gebracht hat“. Die IPPNW setzt sich mit anderen Organisationen der Friedensbewegung für eine Strategie des Friedens ein.

Diese will neben dem Abbau von Gewalt die Gestaltung des positiven Friedens herstellen, erhalten und optimieren, und zwar auf allen Ebenen des Handelns und in allen Feldern des Lebens: politisch, ökonomisch, ökologisch, soziokulturell, individuell.

In einem umfassenden Sinn der Auseinandersetzung mit „struktureller Gewalt“ beschäftigt sich Friedenspolitik nicht nur mit der Abwehr konkreter Kriegsgefahr, sondern schafft mittel- und langfristig Bedingungen für einen Frieden, der auf Gerechtigkeit, Solidarität und einem nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen beruht.

Weil das Zusammenleben von Menschen und Völkern immer von Konflikten geprägt ist, werden Strukturen und Methoden der zivilen Konfliktbearbeitung gebraucht. "Zivile Konfliktbearbeitung" (ZKB) ist der bewusste Einsatz nicht-militärischer Mittel zur Vermeidung, Beilegung und Nachsorge gewaltsamer Auseinandersetzungen, es ist zugleich ein Gesamtsystem von Institutionen und Mitteln.

Gegen Militär, Kriegsvorbereitungen und Krieg sind Widerspruch und Protest sowie die Formen des direkten gewaltfreien Widerstandes und zivilen Ungehorsams notwendig. Dieser Widerstand steht in der Traditionen des gewaltfreien zivilen Ungehorsams, den z.B. Mahatma Gandhi, Martin Luther King, Nelson Mandela und Aung San Soo Kyi ausgeübt haben. Die gewaltfreien Widerstandsaktionen in Mutlangen gegen die atomare Aufrüstung mit Pershing-II-Raketen bis hin zu den Airbase-Blockaden gegen den Irak-Krieg sind beispielhaft.

In dieser Tradition engagiert sich die IPPNW.

 

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