Pressemitteilung vom 28.06.2017

Wider die Eskalation im Syrien-Konflikt

Kampagne „MACHT FRIEDEN“ fordert Rückkehr zu diplomatischen und zivilen Lösungen

28.06.2017 Mit Besorgnis beobachten FriedensaktivistInnen in Deutschland die jüngste Entwicklung in Syrien. Wenn nicht entschieden politisch gegengesteuert wird, befürchten sie die militärische Eskalation im Land bis hin zur direkten Konfrontation der Stellvertretermächte USA und NATO mit Russland und dem Iran, die alle ihre Einflusssphären in der Region unter allen Umständen sichern wollen. Nach neuesten Medienberichten droht die US-Regierung, unterstützt durch Großbritannien und Frankreich, offen mit einer Militärintervention, sollte die syrische Regierung einen Giftgasangriff vorbereiten.

Bereits in der vergangenen Woche hatten amerikanische Streitkräfte ein syrisches Militärflugzeug über syrischem Boden abgeschossen. Die USA meldeten daraufhin, der syrische Kampfjet habe mit den USA verbündete oppositionelle Gruppen bombardiert. Die syrische Regierung wies dies zurück und erklärte, das Militärflugzeug sei im Einsatz gegen den sog. Islamischen Staat (IS) gewesen. Russland sprach von einem „Akt der Aggression“, kündigte den gemeinsamen Kommunikationskanal mit den USA auf und drohte damit, Flugzeuge der US-geführten Anti-IS-Koalition westlich des Euphrats nun als potentielle Ziele zu betrachten. Australien setzte daraufhin seine aktiven Kampfhandlungen für einige Tage aus, andere Regierungen und Militärführungen reagierten ebenfalls, schlugen sich entweder auf die eine (syrisch-russisch-iranische) oder andere (NATO-amerikanische) Seite. Die deutsche Regierung hielt explizit an ihrem militärischen Einsatz in Syrien fest.

Nur eine Rückkehr zu zivilen, diplomatischen und politischen Lösungswegen kann in einer solchen Lage zur Entspannung zwischen den Konfliktparteien beitragen und eine weitere Eskalation verhindern. Nur gewaltfrei kann nachhaltiger Frieden entstehen. Deshalb fordert die Kampagne „MACHT FRIEDEN“ seit langem und jetzt wieder: ein Ende des militärischen Kampfes gegen den Terror. Einen sofortigen und allseitigen Waffenstillstand. Einen Stopp von Waffenlieferungen in die Region. Und einen Rückzug der intervenierenden ausländischen Truppen aus der Region.

Für die Kampagne bedeutet dies in allererster Linie: Einen Abzug der Bundeswehr. Als Zeichen dafür, dass sich deutsche Politik der militärischen Eskalationsspirale verweigert. Als ernsthaftes Bekenntnis zu zivilen Lösungen für Syrien. Und als Beitrag dazu, dass der Stellvertreterkonflikt, der – zusätzlich zu allen anderen innersyrischen Konflikten – auf dem Rücken der syrischen Bevölkerung ausgetragen wird, endlich ein Ende findet.

Eine ausführliche Stellungnahme der Kampagne zur aktuellen Situation finden Sie unter http://www.macht-frieden.de/wider-die-eskalation-im-syrien-konflikt-rueckkehr-zu-diplomatischen-und-zivilen-loesungen

Die Forderungen der Kampagne sowie konkrete Vorschläge für zivile Lösungsansätze im Syrienkonflikt finden Sie unter http://www.macht-frieden.de/sites/default/files/inline-files/MACHT_FRIEDEN_Forderungspapier_Maerz_2017.pdf

Die Kampagne "MACHT FRIEDEN. Zivile Lösungen für Syrien" wird von 25 Organisationen und Gruppen der deutschen Friedensbewegung getragen, darunter die IPPNW, die DFG-VK, das Netzwerk Friedenskooperative, der Versöhnungsbund und pax christi. Mehr Informationen über die Kampagne und die beteiligten Trägerorganisationen: www.macht-frieden.de

Pressefotos zu Ihrer freien Verfügung finden Sie unter https://www.flickr.com/photos/friekoop/sets/72157676285684476

Pressekontakt:
Philipp Ingenleuf (Koordinator der Kampagne «MACHT FRIEDEN. Zivile Lösungen für Syrien»), MACHT FRIEDEN. c/o Netzwerk Friedenskooperative, Römerstr. 88, 53111 Bonn, Tel.: 0228 / 692904, Email: p.ingenleuf@friedenskooperative.de, www.macht-frieden.de

Angelika Wilmen (Pressesprecherin IPPNW, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung), Körtestr. 10, 10967 Berlin, Tel. 030 / 69807415, Email: wilmen@ippnw.de, www.ippnw.de

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Ansprechpartnerin

Angelika Wilmen

Angelika Wilmen
Referentin für Friedenspolitik
Tel. 030 / 698074 - 13
Email: wilmen[at]ippnw.de

Materialien

Der Syrienkrieg: Dimension - Hintergründe - Perspektiven
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 Nicht den Krieg befeuern, sondern den Frieden fördern: Forderungspapier der Kampagne "Macht Frieden" pdf Datei
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