IPPNW-Pressemitteilung vom 24. Februar 2023

Friedensnobelpreisträgerorganisation begrüßt UN-Resolution für Frieden in der Ukraine

IPPNW-Statement zum Jahrestag des Ukraine-Krieges

Am Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine begrüßt die Friedensnobelpreisträger-Organisation IPPNW die gestern verabschiedete UN-Resolution, in der ein "umfassender, gerechter und dauerhafter Frieden" in der Ukraine im Einklang mit den Grundsätzen der Charta der UN gefordert wird. In einem Statement zum Jahrestag erneuert die IPPNW ihr Plädoyer für einen sofortigen Waffenstillstand und nachfolgende Friedensverhandlungen – ohne Vorbedingungen. Die Mediziner*innen begrüßen die chinesische Friedensinitiative sowie Chinas Forderung nach einer Verringerung der nuklearen Risiken des Krieges. Atomwaffen dürften nicht eingesetzt werden, heißt es in dem chinesischen 12-Punkte-Papier. Auch die Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen sei abzulehnen.

Bei der Suche nach Waffenstillstand und Frieden ist es wichtig, den Prozess vor Augen zu haben, nicht das Endresultat – wie auch der OSZE-Berater Wolfgang Sporrer empfiehlt. Die Ukraine verhandelt jeden Tag mit Russland, wenn es um die Weizenlieferungen geht, um die Hungersnot in vielen abhängigen Ländern einzudämmen. Die internationale Staatengemeinschaft verweist in der Resolution auf weitere Verhandlungsthemen wie einen weiteren Gefangenenaustausch sowie die Freilassung aller unrechtmäßig festgehaltenen Personen und die Rückkehr aller deportierten Zivilist*innen, einschließlich der Kinder.

Die IPPNW spricht und urteilt entschieden aus einer humanitären Perspektive. „Der Krieg verursacht immenses Leid, Tod und Verwüstung. Mit jedem Tag, den der Krieg länger dauert, kommen mehr Menschen ums Leben, werden körperlich verletzt oder psychisch traumatisiert“, heißt es in dem Statement. Mit jedem Tag steige die Gefahr einer atomaren Katastrophe, in einem ukrainischen AKW oder durch einen Atomwaffeneinsatz. In diesem Sinne begrüßt die Ärzt*innenorganisation die UN-Forderung nach einer sofortigen Einstellung der russischen Angriffe auf zivile Infrastruktur sowie auf Einrichtungen, die für das Überleben der Zivilbevölkerung unerlässlich sind.

Die Atommächte im UN-Sicherheitsrat müssen ihre Verantwortung für das Leben und die Existenz der gesamten Menschheit endlich wahrnehmen, so die IPPNW. „Nur mit Schritten zu Kooperation und mit einem Verständnis von gemeinsamer Sicherheit werden wir diese übergeordneten Ziele gemeinsam erreichen können. Genauso wie die Menschheit und die Staatengemeinschaft die Klimakrise nur gemeinsam, also auch mit Russland, lösen kann“, heißt es abschließend.

Welche Schritte und Möglichkeiten denkbar wären, um den Krieg in der Ukraine durch Diplomatie statt durch Waffen zu beenden, hat die IPPNW in einem ausführlichen Hintergrundpapier erarbeitet. Das IPPNW-Papier „Waffenstillstand und Frieden für die Ukraine“ erscheint heute in seiner 4. Auflage.


Das gesamte Statement der IPPNW zum Jahrestag können Sie hier nachlesen: ippnw.de/commonFiles/pdfs/Frieden/Statement_IPPNW_zum_Jahrestag_des_Ukrainekrieges_final.pdf

Das IPPNW-Papier „Waffenstillstand und Frieden für die Ukraine“, finden Sie hier: www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Frieden/Waffenstillstand_und_Frieden_Ukrainekonflikt_Feb2023.pdf

Außerdem interessant: Heute, am 24. Februar 2023 lädt die IPPNW zu einer öffentlichen Veranstaltung im Rahmen der jährlichen Peace Academy. Das Thema: lokale Friedensarbeit von Frauen unter Kriegsbedingungen. Weitere Informationen: www.ippnw.de/aktiv-werden/termine/online-veranstaltung-jahrestag-russischer-angriffskrieg.html



Kontakt:

Lara-Marie Krauße, IPPNW-Pressesprecherin, Tel. 030 / 69 80 74 15, Email: krausse[at]ippnw.de

 

 

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Ansprechpartnerin

Angelika Wilmen

Angelika Wilmen
Referentin für Friedenspolitik
Tel. 030 / 698074 - 13
Email: wilmen[at]ippnw.de

Hintergrundinformationen

Ärzt*innen warnen vor dem Atomkrieg
Papier über die humanitären Folgen eines Atomkrieges sowie eines kon­ventionellen Krieges in der Ukraine. PDF Download | Im Shop bestellen

Waffenstillstand und Frieden für die Ukraine
IPPNW-Papier: Überblick über bestehende Vorschläge und mögliche Schritte, den Krieg in der Ukraine durch Diplomatie statt durch Waffen zu beenden, 6. überarbeitete Auflage, Feb. 2024

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Hamburger Erklärung: Im Sturm den Friedenskurs halten (2022) | Download
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Das russische Außenministerium hat am 17. Dezember 2021 Vertragsentwürfe für gegenseitige Sicherheitsgarantien zwischen Russland und der NATO sowie zwischen Russland und den USA vorgelegt. Das Ostinstitut Wismar hat die russischen Vertragsentwürfe in einer inoffiziellen deutschen Übersetzung veröffentlich. Die Antwort der NATO an Russland wurde bisher nicht veröffentlicht.

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Reden von IPPNW-Mitgliedern*:

23.02.2024 Dr. Lars Pohlmeier, Berlin
10.04.2023 Ute Rippel-Lau, Hamburg
10.04.2023 Dr. Inga Blum, Hamburg
10.04.2023 Matthias Jochheim, Frankfurt
09.04.2023 Werner Strahl, Essen
08.04.2023 Ralf Urban, Wedel
08.04.2023 Odette Klepper, Düren
08.04.2023 Siegfried Lauinger, Kiel
08.04.2023 Angelika Claußen, Bielefeld
08.04.2023 Dr. Helmut Lohrer, Freudenstadt
01.10.2022 Ralph Urban, Hamburg
01.10.2022 Christoph Krämer, Berlin
01.10.2022 Matthias Jochheim, Frankfurt
01.10.2022 Dr. Helmut Lohrer, Stuttgart
18.04.2022 Dr. Elisabeth Heyn, Nürnberg
17.04.2022 Ernst-Ludwig Iskenius, Neuruppin
13.03.2022 Dr. Lars Pohlmeier, Berlin | Youtube
13.03.2022 Dr. Inga Blum
13.03.2022 Ralph Urban
04.03.2022 Dr. Sabine Farrouh, Offenbach
27.02.2022 Dr. Lars Pohlmeier, Berlin
26.02.2022 Ute Rippel-Lau, Hamburg

* Die Redebeiträge sind persönliche Texte der Redner*innen und spiegeln nicht unbedingt die Meinung der IPPNW bzw. des Vorstandes der IPPNW wider.

Fotos von der Kundgebung Atomkrieg verhindern in Hamburg

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