Kongress gegen Kleinwaffen: Den Opfern eine Stimme geben

Internationaler Kleinwaffen-Kongress „Zielscheibe Mensch“ vom 30.5.-2.6.2013

17.05.2013 Die Rüstungsfirma Heckler & Koch hat zugegeben, illegal Sturmgewehre nach Mexiko geliefert zu haben. Dieses späte Geständnis erfolgte aufgrund von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen Verstößen gegen das Außenwirtschaftsgesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz. Der Rüstungsgegner Jürgen Grässlin hatte bereits im Jahr 2010 gegen führende Manager von Heckler & Koch wegen des Verdachts illegaler G36-Gewehrexporte nach Mexiko Strafanzeige erstattet. Doch die Rüstungsfirma liefert auch ganz legal mit Genehmigung des Bundessicherheitsrats in alle Welt.

In seinem gerade erschienenen Buch „Schwarzbuch Waffenhandel“ rechnet Grässlin vor, dass in den letzten 50 Jahren durchschnittlich 114 Menschen pro Tag Opfer von Heckler- und Koch-Waffen geworden sind. Über „Das tödlichste Unternehmen Europas“ wird er auf dem IPPNW-Kleinwaffenkongress „Zielscheibe Mensch“ vom 30. Mai bis 2. Juni 2013 in Villingen-Schwenningen referieren.

Kleinwaffen gelten laut UNO als das Massenvernichtungsmittel Nr. 1 des 21. Jahrhunderts. Jede Minute stirbt ein Mensch durch eine solche Waffe, körperliche Verstümmelungen und seelische Verletzungen sind häufig die Folgen. Auf dem Kongress werden nationale und internationale Experten über die sozialen und gesundheitlichen Folgen sowie das individuelle Leid der Opfer von Kleinwaffengewalt referieren. Bisher haben etwa 280 Personen ihre Teilnahme zugesagt, über ein Drittel der TeilnehmerInnen kommt aus 25 Ländern: von Europa, Australien, Südostasien und Vorderer Orient bis hin zu Afrika, Nord- und Lateinamerika. Zu den internationalen Referenten zählt Andrew Feinstein, Schriftsteller, Forscher und politischer Aktivist aus Südafrika und Autor des Buches „Waffenhandel: Das Globale Geschäft mit dem Tod“. Er wird gemeinsam mit Jürgen Grässlin auf einer Pressekonferenz am Freitag, 31. Mai 2013 um 13 Uhr in der Tonhalle Villingen referieren.

Bereits am Dienstag, 28. Mai 2013 um 11 Uhr werden IPPNW-Kongresspräsident Helmut Lohrer und der Villinger Oberbürgermeister Rupert Kubon auf einer Pressekonferenz im Rathaus am Münster, Münsterplatz 7/8, Raum 1.3 in Villingen für Fragen rund um den Kongress zur Verfügung stehen.

Am 1. Juni 2013 von 11-12.30 Uhr veranstaltet die IPPNW gemeinsam mit dem Chornetzwerk zudem eine öffentlichkeitswirksame Aktion vor den Toren von Europas größter Kleinwaffenfabrik Heckler und Koch in Oberndorf. Der Chor mit Sängern aus ganz Baden-Württemberg wird für die Kongressteilnehmer, die eigens in Bussen aus Villingen-Schwenningen anreisen, vor dem Werkszaun singen.

Im Vorfeld des Kongresses findet außerdem eine Fahrradtour gegen Kleinwaffenhandel statt. Vom 26. Mai bis 30. Mai werden 30 junge Aktivisten aus der ganzen Welt von Ulm nach Villingen radeln und öffentliche Aktionen zum Thema Kleinwaffenhandel durchführen. Am Donnerstag, 30. Mai 2013 findet zur Ankunft der RadlerInnen um 14 Uhr ein Presse- und Fototermin vor der Tonhalle Villingen statt.

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.zielscheibe-mensch.de

Wir möchten Sie herzlich zur Berichterstattung über den Kongress und die begleitenden Aktionen einladen. Sie können sich für den Kongress, die Pressekonferenzen, die Protest-Aktion vor den Toren von Heckler und Koch sowie den Presse- und Fototermin mit RadfahrerInnen akkreditieren unter http://www.ippnw.de/?id=521

Kontakt: Angelika Wilmen, Pressesprecherin der IPPNW, Tel. 030-69 80 74-15, Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW), Körtestr. 10, 10967 Berlin, www.ippnw.de, www.zielscheibe-mensch.de , Email: wilmen[at]ippnw.de

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Ansprechpartnerin

Angelika Wilmen

Angelika Wilmen
Referentin für Friedenspolitik
Tel. 030 / 698074 - 13
Email: wilmen[at]ippnw.de

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