Keine Stationierung von US-Mittelstreckenraketen!

Die IPPNW kritisiert den Beschluss zur Stationierung von Mittelstreckenwaffen in Deutschland als brandgefährlich, da sie Deutschland zu einem möglichen strategischem Angriffsziel macht. Wir vermissen eine Beteiligung des Parlamentes bei dieser weitreichenden Entscheidung. Mit den ab 2026 geplanten Marschflugkörpern, Raketen und Hyperschallwaffen sollen erstmals seit 1991 wieder Mittelstreckenwaffen auf deutschem Boden stationiert werden, die Ziele weit in Russland treffen können.

Hintergrund

Frankfurter Rundschau, 04. August 2024

Wohin führen US-Raketen in Deutschland?

Ein Gastbeitrag von Xanthe Hall

04.08.2024 Mit der geplanten Stationierung von US-Marschflugkörpern des Typs „Tomahawk“ in Deutschland ist der Rüstungswettlauf einen Gang höher geschaltet worden. Doch das ist nur der Anfang. Die Pläne einer möglichen zweiten US-Regierung unter Donald Trump gehen viel weiter...

Jacobin, 24. Juli 2024

Die Stationierung von US-Raketen verschärft die nukleare Bedrohung

Ein Gastbeitrag von Juliane Hauschulz und Xanthe Hall

24.07.2024 Zum ersten Mal seit Ende des Kalten Krieges sollen in Deutschland wieder US-Raketen stationiert werden, die Russland treffen könnten. Dieser Tabubruch hat einen gefährlichen neuen Rüstungswettlauf eingeläutet, der keine Sicherheit, sondern kommende Katastrophen vorbereitet...

IPPNW-Pressemitteilung vom 11. Juli 2024

IPPNW kritisiert Pläne zur Stationierung von Mittelstreckenraketen in Deutschland

NATO-Gipfel in Washington

11.07.2024 Die ärztliche Friedensnobelpreisträger-Organisation IPPNW kritisiert den Beschluss weitreichende US-Waffensysteme in Deutschland zu stationieren als weitere Stufe der Eskalation und brandgefährlich. Mit der Ankündigung neue Mittelstreckenraketen vom Typ Tomahawk nach Deutschland zu bringen, werden erstmals seit dem Abzug der atomaren Mittelstreckenraketen im Jahr 1991 im Zuge des INF-Abkommens wieder Raketen auf deutschem Boden stationiert.

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03.02.2022 Die britische Zeitung The Sun veröffentlichte am 21. November 2021 eine Grafik, auf der eine Mittelstreckenrakete aus Deutschland Moskau in einem „Blitzkrieg“ angreift. "Die Rakete kann Russland in 21 Minuten und 30 Sekunden treffen", titelte das Boulevardblatt reißerisch. Als Abflugort der Rakete „Dark Eagle“ war das 56. US-Artillerie-Kommando in Mainz-Kastel angegeben. Der russische Präsident Wladmir Putin argumentierte auf seiner Jahrespressekonferenz am 10. Januar 2022: Sollten in der Ukraine moderne Angriffssysteme stationiert werden, bräuchten die Raketen keine fünf Minuten mehr bis Moskau. Er fragte wörtlich: "Was daran ist nicht zu verstehen? Stationieren wir etwa Raketen an den Grenzen zu den Vereinigten Staaten?. [...]  Ist es wirklich übertrieben, zu fordern, dass vor unserem Haus keine weiteren Angriffswaffen aufgestellt werden?"

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Aktion

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Betreff: Atomkriegsrisiko senken!

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Scholz,

angesichts der Ankündigung der Stationierung neuer Mittelstreckenraketen in Deutschland und der Einrichtung eines neuen Ukraine-Kommandos in Wiesbaden bin ich in großer Sorge. Tomahawks und Hyperschallwaffen können mit konventionellen oder atomaren Sprengköpfen bestückt werden. Ich appelliere eindringlich an Sie, alle in Ihrer Macht stehenden Möglichkeiten zu nutzen, um das Risiko eines Atomkrieges zu vermindern.

Bitte setzen Sie sich für folgende Maßnahmen ein:

1. Risikominderung: Die drei westlichen Atommächte USA, Großbritannien und Frankreich müssen gemeinsam mit China auf Russland zugehen und eine Doktrin des Verzichts auf einen Ersteinsatz von Atomwaffen erklären. China hat in seiner Einsatzdoktrin für Atomwaffen das Verbot für den Ersteinsatz schon verankert. In dem chinesischen 12-Punkte-Plan zur Beendigung des Ukrainekrieges heißt es: „Atomwaffen dürfen nicht eingesetzt und Atomkriege dürfen nicht geführt werden.“

2. Waffenstillstand und Friedensverhandlungen: Die Verhinderung eines Atomkrieges und die Beendigung des Ukrainekrieges gehören zusammen und müssen für die Bundesregierung oberste Priorität haben. Zur Vermittlung brauchen wir China und weitere Staaten des globalen Südens. Die Gefahr der Eskalation des Ukrainekrieges, das massenhafte Sterben und die fortgesetzte Zerstörung der Ukraine zeigen, dass eine Lösung des Konflikts auf dem Schlachtfeld nicht möglich ist. Die Kriegslogik muss unterbrochen und durch Verhandlungen und Diplomatie ersetzt werden.

3. In Deutschland anfangen: Keine Stationierung von Mittelstreckenraketen in Deutschland. Stattdessen muss die deutsche Bundesregierung die nukleare Teilhabe beenden, dem Atomwaffenverbotsvertrag beitreten und sich an der Entschädigung der Betroffenen von Atomtests beteiligen.

Ich bitte Sie, in diesem Sinne aktiv zu werden.

Mit freundlichen Grüßen

[Ihr Name]

Weitere Informationen

Tomahawk-Marschflugkörper | Atomwaffen A-Z
https://www.atomwaffena-z.info/glossar/begriff/tomahawk-marschflugkoerper

Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland. Konzeptioneller Hintergrund und Folgen für die europäische Sicherheit | Wolfgang Richter
https://library.fes.de/pdf-files/bueros/wien/21371.pdf

Stellungnahme: Erklärung zur Stationierung von konventionellen „Long-Range Fire Deployments“ in Deutschland | VDW-Studiengruppe „Frieden und Europäische Sicherheit“
https://vdw-ev.de/erklaerung-stationierung-lrf/

Nein zu US-Mittelstreckenraketen in Deutschland! Erklärung und Links des Netzwerks Friedenskooperative
https://www.friedenskooperative.de/aktuelles/nein-zu-us-mittelstreckenraketen-in-deutschland

Materialien

Aufkleber: friedensfähig statt kriegstüchtig
7,4 x 7,4 cm
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Banner: Nein zur Aufrüstung. Keine Stationierung von US-Raketen in Deutschland
3 x 1 Meter
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