Pressemitteilung vom 26.01.2001

Verbot der Uranmunition ist Gesundheitsprävention!

Forschung belegt: Bereits ein Alpha-Teilchen des Uran kann menschliche Zellinformationen zerstören!

Berlin-  Die Debatte um den Einsatz von Uranmunition konzentriert sich auf die mögliche Gefährdung deutscher Soldaten im KFOR-Einsatz. So kann NATO-Generalsekretär Lord George Robertson im Einklang mit Verteidigungsminister Rudolf Scharping immer wieder den Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Uranmunition im Kosovo und Erkrankungen von Soldaten bestreiten. Solche Äußerungen lassen die aktuellen und langfristigen Gefahren für die Zivilbevölkerung in den fraglichen Gebieten dabei völlig außer acht.

In ihrem Ziel, Uranmunition international zu verbieten, stützen sich die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) auch auf jüngste Forschung zum Verhalten von Alphapartikeln im menschlichen Körper. Britische Forscher setzten Gruppen menschlicher Blutzellen unter Laborbedingungen einem einzelnen Alpha-Partikel aus und beobachteten die folgenden Zellteilungen. Sie stellten fest, das 25 Prozent der Tochterzellen ganz bestimmte Muster von Chromosomenveränderungen aufwiesen. Dieser Effekt, "radioinduzierte Genominstabilität" getauft, wird als Teil eines komplexen biologischen Ablaufs gesehen, der als Krebs enden kann.

Professor Dudley Goodhead, Abteilungsdirektor des staatlichen Radiation and Genome Stability Unit in Harwell (Oxfordshire): "Diese Forschung zeigt zum ersten mal direkt, dass bereits das einzelne Alphapartikel eine Genominstabilität in einer Zelle induzieren kann. Das kann wichtig sein bei der Abschätzung der Krebsrisiken durch alpha-aussendende Radionuklide im Körper. Das lässt darauf schließen, das bereits die kleinste Menge ein sehr kleines Risiko mit sich bringt.

Jedoch mag es sein, dass bei niedrig aktivem Uran die Radioaktivität weniger gefährlich ist, als die chemischen Folgen des Metalls in der Zelle." Die neuesten Erkenntnisse, dass auch Plutoniumverunreinigungen in der Uranmunition seien, erhöht das Gefahrenpotential bei Aufnahme in den Körper erheblich, denn Plutonium ist ein beträchtlich stärkerer Alpha-Strahler als das fragliche Uran-238.

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