23.09.2014 Im Rahmen der Kampagne „Atomwaffen – ein Bombengeschäft“ wird vom 26. September (Internationaler Tag für die Abschaffung von Atomwaffen) bis 4. Oktober 2014 bundesweit eine Aktionswoche stattfinden, in der vor Bankfilialen gegen die Investition in Atomwaffenhersteller protestiert wird. Mehr als acht Finanzinstitute in Deutschland investieren über 7 Milliarden in Firmen, die Atomwaffenkomponenten oder -Trägersysteme produzieren.. Die Commerzbank und die Deutsche Bank, zwei der größten Geldgeber, stehen im Fokus der Aktionswoche.
In vielen Städten Deutschlands – darunter Berlin, Bonn, Bremen, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, München und Stuttgart – versammeln sich AktivistInnen und BankkundInnen vor Filialen und verleihen ihrem Protest mit Bannern und unterschiedlichen Aktionen Ausdruck. Sie informieren andere KundInnen mit Flyern über die Finanzierung von Atombombengeschäften durch deutsche Finanzinstitute.
Die Commerzbank wirbt mit dem Spruch „Die Bank an Ihrer Seite“ und pflegt das Image einer Bank, die nach der Finanzkrise „nicht einfach so weitermacht“. Das werten die Trägerorganisationen der Kampagne als Versprechen, sich zu ändern. Die Commerzbank hat sich selbst ethische Standards gesetzt, die regeln, welche Geschäfte moralisch vertretbar sind – und welche nicht. Auch Geschäfte mit “kontroversen Waffen” – zu denen auch Atomwaffen gehören – wollte sie unterbinden. Dennoch finanziert die Commerzbank weiterhin Unternehmen, die Atomwaffen und ihre Trägersysteme warten und herstellen.
Deutsche Bank, Commerzbank, Allianz, DZ Bank, Bayern LB, KfW, Helaba, Sparkasse Finanzgruppe und einige andere deutsche Finanzinstitute sind mit folgenden Firmen an Finanzgeschäften beteiligt: Airbus Group, Alliant Techsystems, Babcock International, BAE Systems, Boeing, GenCorp, General Dynamics, Honeywell International, Huntington Ingalls Industries, Larsen & Toubro, Lockheed Martin, Northrop Grumman, Rolls-Royce, Safran, Serco Group, Thales, ThyssenKrupp, URS u.a. Alle diese Firmen warten bzw. produzieren Komponenten für Atomwaffensprengköpfe oder Trägersysteme (Raketen und U-Boote).
Die AktionsteilnehmerInnen rufen dazu auf, alle Investitionen in Atomwaffen zu beenden, auch die in so genannte Mischkonzerne. Martin Hinrichs von ICAN Deutschland, Mitträger die Kampagne „Atomwaffen – ein Bombengeschäft“, sagt: „Auch wenn Airbus zivile Flugzeuge produziert, das Geld meiner Bank differenziert da nicht. Der Konzern kann das Geld genauso gut für die Entwicklung von atomwaffentragenden ballistischen Raketen verwenden.“
Xanthe Hall, IPPNW-Abrüstungsreferentin und Sprecherin der Kampagne „atomwaffenfrei.jetzt“ argumentiert: „Das Ende der Finanzierung von Atomwaffenfirmen durch die Commerzbank wäre ein deutlicher Beitrag für die weltweite Ächtung aller Atomwaffen: eine sinnvolle Investition in unsere gemeinsame Zukunft.“
Wichtiger Hinweis: Die Veröffentlichung der neuen internationalen Studie „Don't Bank on the Bomb“ verschiebt sich auf Anfang November. Thomson und Bloomberg (Anbieter von Informationen für die weltweite Finanzindustrie) haben ihre Daten in diesem Jahr anders veröffentlicht als bisher, mit dem Ergebnis, dass das Zusammentragen der relevanten Statistiken für die Studie mehr Zeit in Anspruch nimmt. Die angekündigte Pressekonferenz am 25. September 2014 in Berlin findet daher nicht statt. Eine Presseeinladung mit dem neuen Zeitpunkt wird rechtzeitig verschickt.
Kontakt: Xanthe Hall, xanthe@ippnw.de Tel: 030-698074-12, mobil: 0171-4358404, Martin Hinrichs, ICAN Deutschland martin@icanw.org, Tel: 0151-70806049 und Philipp Ingenleuf, Koordinator der Kampagne "Atomwaffen - ein Bombengeschäft" p.ingenleuf@friedenskooperative.de, Tel: 0228-692904
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