IPPNW-Presseinfo 9.12.2008

IPPNW fordert Regierungen auf, über eine nukleare Atomwaffenkonvention zu verhandeln

Global Zero – Historische Chance für eine Welt ohne Atomwaffen

09.12.2008 Die IPPNW fordert in ihrer Kampagne ICAN „International Campaign to Abolish Nuclear Weapons“ eine nukleare Atomwaffenkonvention – einen Vertrag über das Verbot und die Abschaffung dieser Massenvernichtungswaffen. Die Ärzteorganisation sieht angesichts des Vorstoßes der vier ehemaligen Staatsmänner Henry Kissinger, George Shultz, William Perry und Sam Nunn, den Abrüstungs-Ankündigungen des zukünftigen US-Präsidenten Barack Obama und dem gestrigen Vorstoß von Nicolas Sarkozy zur weltweiten atomaren Abrüstung ein historisches Zeitfenster für eine solche nukleare Atomwaffenkonvention.

Die Ärzteorganisation begrüßt zudem die heute gestartete Kampagne „Global Zero“, in der 100 führende Persönlichkeiten der Weltpolitik sich für eine Welt ohne Atomwaffen einsetzen.

Die von der IPPNW mitinitiierte Atomwaffenkonvention ist ein völkerrechtlicher Vertrag, der Entwicklung, Erprobung, Herstellung, Lagerung, Weitergabe, Einsatz und Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen verbieten und einen Rahmen für die Abschaffung der vorhandenen Arsenale vorgeben würde. Biologische und chemische Waffen wurden bereits durch völkerrechtliche Verträge verboten, durch die Biowaffenkonvention und die Chemiewaffenkonvention. Diese Verträge entstanden aus dem bereits im Völkergewohnheitsrecht verankerten Verbot von Waffen, die unterschiedslos wirken, die Gift enthalten, die unnötiges Leiden verursachen und deren Einsatz unverhältnismäßig ist, weil neutrale Staaten in Mitleidenschaft gezogen oder nachhaltige Schäden an der Umwelt verursacht werden. Atomwaffen verletzen schon aufgrund ihrer Beschaffenheit die meisten oder sogar sämtliche dieser Prinzipien. 1996 hat der Internationale Gerichtshof (IGH) das grundlegende Völkerrecht auf Atomwaffen angewandt und festgestellt, dass auch die Drohung mit oder der Einsatz von Atomwaffen generell rechtwidrig sei und dass es eine Verpflichtung gibt, Verhandlungen zu führen und abzuschließen, die zur vollständigen Abrüstung von Atomwaffen führen.

„Es ist jetzt endlich Zeit zu handeln. Die Welt steht vor der historischen Situation, Atomwaffen weltweit abzurüsten“, erklärt die Atomwaffenexpertin der IPPNW Xanthe Hall.
Weitere Informationen zur Kampagne finden Sie unter http://www.icanw.org

Die Atomwaffenkonvention finden Sie unter http://www.atomwaffena-z.info/initiativen/nwc.pdf

Kontakt: Xanthe Hall, Tel. 030/69 80 74 12, IPPNW-Pressestelle, Angelika Wilmen,
Tel.: 030 – 69 80 74 15, www.ippnw.de

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