Pressemitteilung, 6.8.2012

IPPNW fordert weltweite Ächtung statt Modernisierung von Atomwaffen

Gedenken an Hiroshima und Nagasaki

06.08.2012 Anlässlich des Hiroshima- und Nagasakitages hat die IPPNW in einem Aufruf die Pläne der USA zur Modernisierung der in Deutschland stationierten US-Bomben kritisiert und erneut den Abzug der Atomwaffen aus Deutschland gefordert. Initiator des Appells, der am Samstag in der Frankfurter Rundschau und der taz als Anzeige erschien, ist die Kampagne "atomwaffenfrei.jetzt", deren Trägerkreis die IPPNW angehört.

In bundesweit etwa 60 Veranstaltungen erinnern Friedensgruppen heute an die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vor nunmehr 67 Jahren und fordern die weltweite Ächtung der Atomwaffen durch eine Nuklearwaffenkonvention. "Ein Abkommen über eine Ächtung von Atomwaffen ist notwendiger und erreichbarer als jemals zuvor. Diese Gelegenheit, die Gefahren durch Atomwaffen zu eliminieren, darf nicht vertan werden," erklären Rebecca Johnson (Acronym Institute, UK), Dr. med. Tilman Ruff (IPPNW Australien) und Akira Kawasaki (Peace Boat Japan), von der Internationalen Kampagne für die Abschaffung aller Atomwaffen (ICAN).

Am Fliegerhorst Büchel in der Eifel, wo immer noch etwa 20 Atombomben im Rahmen der "nuklearen Teilhabe" einsatzbereit gehalten werden, wollen Friedensaktivisten vom 4. bis zum 9. August 2012, dem Jahrestag des Abwurfes auf Nagasaki, öffentlich für "Eine Welt ohne Atomwaffen" fasten. Vom 4. bis 8. August 2012 halten sie jeden Tag um 8:15 Uhr (die Zeit, zu der die Atombombe auf Hiroshima fiel) und 20:15 Uhr Andachten. Werktags verteilen sie von 6.15 Uhr bis 7.15 Uhr Informationsmaterial an Soldaten und Mitarbeitende des Atomwaffenstandorts Büchel. Heute um 20.30 Uhr findet eine Lesung mit Dr. Elke Koller vor dem Werkstor statt. Sie liest aus der Biografie über den Pazifisten Alfred Hermann Fried.

Der auch radsportlich mit 338 km anspruchsvolle "Pacemakers-Radmarathon" mit 150 TeilnehmerInnen in Baden-Württemberg führte am vergangenen Samstag von Bretten über Heidelberg, nach Mannheim, Kaiserslautern und Ramstein mit Stationen an US-Militäreinrichtungen. Den Radmarathon wie die vielen weiteren Friedensaktionen zum Hiroshimatag werden unterstützt von der Kampagne "atomwaffenfrei.jetzt" und der weltweiten Initiative der "Bürgermeister für den Frieden". Diese Bürgermeister setzen sich in über 5.000 Städten in mehr als 150 Ländern für die verbindliche Vereinbarung eines Zeitplans für die Abschaffung aller Atomwaffen und eine Nuklearwaffenkonvention ein.

Clifton Daniel Truman, der Enkel vom Präsident Harry Truman, der den Befehl erteilte, Hiroshima und Nagasaki mit Atombomben anzugreifen, nahm heute an der Gedenkzeremonie in Hiroshima teil. In Potsdam wurde 2010 ein Gedenkplatz vor dem Truman-Villa eingerichtet, um an diesen Befehl und die Opfer zu gedenken.

Letzte Woche wurde bekannt, dass Tadatoshi Akiba, der ehemalige Bürgermeister von Hiroshima und Präsident der Bürgermeister für den Frieden (1999 bis 2010), den Vorsitz der "Middle Powers Initiative" übernimmt. Die Initiative ist ein Zusammenschluss von internationalen Friedensorganisation (darunter auch der IPPNW), die mit Regierungen zusammenarbeiten, um eine atomwaffenfreie Welt zu erreichen. Die erste Konferenz unter Akibas Vorsitz wird im Februar 2013 in Berlin mit Unterstützung der deutschen und österreichischen Außenministerien abgehalten.

· Aufruf: http://pace-makers.de/html/marathon12_aufruf.html
· Liste der Gedenkveranstaltungen: http://www.friedenskooperative.de/netzwerk/hir12ter.htm
· Veranstaltungen mit Bürgermeistern für den Frieden: http://www.mayorsforpeace.de/termine/hiroshima-jahrestag.html
· Middle Powers Initiative: http://www.middlepowers.org//archives/MPI-names-Akiba-chairman.html
· Informationen zur Büchel Fastenaktion: http://www.atomwaffenfrei.de/aktiv-werden/buechel.html
· Meinungsartikel von ICAN: http://blog.ippnw.de/?p=387
· ICAN hat heute eine neue Broschüre "Catastrophic Humanitarian Harm" zu den Folgen von Atomwaffen veröffentlicht: http://t.ymlp275.net/hqjacabsssanabmapajyb/click.php

Pressekontakt:
Angelika Wilmen, Tel. 030 – 698 074 15, Xanthe Hall, Abrüstungsexpertin der IPPNW, Tel. 030 – 698 074 12; Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW), Körtestr. 10, 10967 Berlin, www.ippnw.de

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