IPPNW-Pressemitteilung vom 31. August 2010

IPPNW fordert Ächtung von Uranabbau

19. Weltkongress der IPPNW in Basel

Die internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) haben auf einer Sitzung ihres internationalen Rats am Sonntag in Basel, Schweiz, eine Resolution zur Ächtung von Uranabbau und der Produktion von Yellowcake (Uranoxid) verabschiedet. Beide Verfahren werden in der Resolution als „unverantwortlich“ und „ernsthafte Bedrohung für Gesundheit und Umwelt“ beschrieben.

Die Resolution bezeichnet Uranabbau und die Produktion von Yellowcake außerdem als eine „Verletzung der Menschenrechte“. Das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit, auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung, auf den Schutz der Menschenwürde und auf sauberes Wasser sind nach Ansicht der Ärzte nur einige der Menschenrechte, die durch Uranabbau und seine Weiterverarbeitung verletzt werden.

Die Resolution ist ein Resultat der am 26. August 2010 in Basel tagenden Konferenz „Sacred Lands, Poisoned Peoples“ über Uranabbau. Aktivisten aus allen Hauptfördergebieten der Welt, viele davon Repräsentanten indigener Völker, hatten sich über Gesundheitsfolgen und Umweltschäden ausgetauscht. In der Folge haben Delegierte der deutschen und schweizer IPPNW Sektionen die Resolution mit dem Aufruf zur Ächtung von Uranabbau bei der zweijährlichen Sitzung der internationalen IPPNW-Föderation eingebracht.

Die Ergebnisse der Konferenz in Basel zeigen, dass Uranabbau das Grundwasser kontaminiert, und die Radioaktivität in den Abraumhalden, Tailings und Verdunstungsbecken verbleibt. Uran und seine radioaktiven Zerfallsprodukte sind hoch giftig. Sie greifen innere Organe und die Atemwege an. Die präsentierten wissenschaftliche Studien zeigen, dass folgende Krankheiten durch die Exposition von Radon, Uran und seine Zerfallsprodukte verursacht werden: Bronchial- und Lungenkrebs, Knochenmarkkrebs, Magen-, Leber-, Darmkrebs, Krebs der Gallenblasen, der Nieren und der Haut, Leukämie und andere Bluterkrankungen, psychische Störungen und Geburtsfehler.

Die IPPNW sieht die Verbindung zur Weiterverbreitung von Atomwaffen als besonders relevant für ihre Arbeit. Ein Ende von Uranabbau würde außerdem den Ausstieg aus der Atomenergie beschleunigen und die Dringlichkeit eines Umstiegs auf Erneuerbaren Energien verstärken.

Kontakt:
Anne Tritschler, Tel. 030 698074-14, tritschler@ippnw.de
Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs / Ärzte in Sozialer Verantwortung, Körtestr. 10, 10967 Berlin, www.ippnw.de

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