IPPNW-Pressemitteilung vom 26.06.2016

Unser Rezept gegen die Bombe: Atomwaffen verbieten

IPPNW-Protestwoche in Büchel

26.06.2016 Vor dem Haupttor des Fliegerhorstes Büchel in der Eifel demonstrieren heute etwa 50 Ärztinnen, Ärzte und Medizinstudierende der Friedensorganisation IPPNW mit einem bunten Protest gegen die dort stationierten Atomwaffen. Sie halten Redebeiträge für ein Atomwaffenverbot, spielen Friedens- und Protestlieder und stellen auf der sogenannten „Friedenswiese“ ein IPPNW-Logo auf. Circa 20 US-Atombomben lagern in Büchel einsatzbereit, um im Ernstfall durch Bundeswehr-Piloten mit deutschen Tornado-Kampfjets ins Zielgebiet geflogen werden zu können.

Diese Massenvernichtungswaffen sollen kostspielig aufgerüstet und einsatzfähiger werden. Laut dem neuesten Bericht des schwedischen Friedensforschungsinstituts SIPRI investieren die USA in den kommenden Jahren 348 Mrd. Dollar in die Modernisierung ihres Atomwaffenarsenals.

Die deutsche Bundesregierung will sich laut Medienberichten in den nächsten Jahren maßgeblich an der Modernisierung des Bundeswehrstandorts Büchel beteiligen. Gegen den Willen der Bevölkerung: Denn in der jüngsten von der IPPNW in Auftrag gegebenen Forsa-Umfrage hat sich eine überwältigende Mehrheit von 85 % der BundesbürgerInnen dafür ausgesprochen, die US-Atomwaffen von deutschem Boden abzuziehen. Doch die Bundesregierung hält trotz gegenteiligen Parlamentsbeschlusses vom 26. März 2010 an deren Existenz und deren "Modernisierung" fest.

Das NATO-Vorhaben, neue, zielgenauere und flexibel einsetzbare Waffen mit atomaren Sprengköpfen zu entwickeln und zu stationieren, läutet eine neue gefährliche Runde der atomaren Aufrüstung ein, auf die andere Staaten ebenfalls mit Aufrüstung reagieren werden. "Wir Ärztinnen und Ärzte warnen vor einer nuklearen Aufrüstung und der Rückkehr in einen Kalten Krieg. Wir setzen uns für atomare Abrüstung sowie eine Entspannungspolitik ein und begrüßen die Äußerung von Außenminister Frank-Walter Steinmeier, der vor einer reinen Abschreckungspolitik gewarnt und sich für Abrüstung und Rüstungskontrolle stark gemacht hat. Atomwaffen können unsere Sicherheit nicht erhöhen, sondern nur deren Eliminierung bzw. ein Verbot", erklärt die IPPNW-Vorsitzende Susanne Grabenhorst..

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW gestaltet in der Woche vom 26. Juni bis 2. Juli 2016 Protestaktionen, um auf das Unrecht aufmerksam zu machen, das durch die Existenz von Atomwaffen und die Drohung mit diesen Massenvernichtungswaffen täglich begangen wird.

Kontakt:
Angelika Wilmen, Pressesprecherin der IPPNW, Tel. 030-69 80 74-15, Mobil 0162-2057943, Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW), Körtestr. 10, 10967 Berlin, Email: wilmen@ippnw.de, www.ippnw.de

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