Ein Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen organisiert von Freitag, 23. Oktober bis Sonntag, 25. Oktober 2020 ein Menschenrechtstribunal (PPT) in Berlin. Im Mittelpunkt steht die Gesundheitsversorgung von Migrant*innen und Geflüchteten, die an vielen Orten – auch in Deutschland – mangelhaft gewährleistet ist: „Ich begleite seit vielen Jahren Geflüchtete und erlebe tagtäglich, wie ihre Rechte eingeschränkt werden, besonders der Zugang zur Gesundheitsversorgung,“ berichtet IPPNW-Ärztin Gisela Penteker. Darüber werde viel geschrieben und diskutiert. Trotzdem ändere sich nichts.
„Im Tribunal haben sich verschiedene Gruppen zusammengetan, um aus vielen Perspektiven und auch im internationalen Zusammenhang auf die Problematik hinzuweisen,“ so die Organisatoren. Das Bündnis will dazu beitragen, das Bewusstsein für Menschenrechtsverletzungen in Deutschland und an den europäischen Außengrenzen zu schärfen. Migrant*innen und Geflüchtete stehen als soziale Akteure im Zentrum der Anhörung. Als Zeug*innen und im Rahmen von Selbstorganisationen setzen sie sich für die Veränderung der Verhältnisse auf politischer Ebene ein.
Angeprangert werden:
– der mangelhafte Zugang zur Gesundheitsversorgung
– krankmachende Lebensverhältnisse in Massenunterkünften, die die psychische und physische Gesundheit schädigen
– die Auswirkungen von Abschiebungen und unsicherem Aufenthaltsstatus
– die Kriminalisierung von Solidarität – etwa bei der Seenotrettung
– Deutschlands Verantwortung für die EU-Abschottungspolitik
– Rassismus und Marginalisierung von Migrant*innen und Geflüchteten
Mitglieder der Jury:
Luciana Castellina (Vorsitzende) – Journalistin und Politikerin (Italien)
Leah Bassel – Soziologin, Autorin und Campaignerin (UK)
Teresa Almeida Cravo – Politikprofessorin (Portugal)
Marina Forti – Journalistin (Italien)
Domenico Gallo – Richter und Autor (Italien)
Kira Kosnick – Sozial- und Kulturanthropologin (Deutschland)
Sarah Lincoln – Anwältin (Deutschland)
Ahmed Said – Arzt, Literat und Menschenrechtsaktivist (Deutschland)
Philippe Texier – Präsident des PPT und ehemaliger Direktor bei der UN (Frankreich)
Die Veranstaltung kann im Live-Stream verfolgt werden.
Zeiten: Freitag: 14-20 Uhr; Samstag 9-18 Uhr; Sonntag 9-11 Uhr
Youtube-Livestream im Original: https://bit.ly/3kh6hFp (vorwiegend Englisch)
Livestream in englischer, französischer oder spanischer Übersetzung: Bitte anmelden unter ppt_berlin[at]riseup.net Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl bei der Anhörung im Refugio Berlin bieten wir einen Infopunkt im Aquarium am Südblock an. Hier gibt es auch ein Live-Screening:
Aquarium am Südblock, Skalitzer Str. 6, 10969 Berlin
Programm: https://equalhealth4all.noblogs.org/files/2020/10/Program.pdf
Informationen zur Jury: https://equalhealth4all.noblogs.org/files/2020/10/Jurors.pdf
Weitere Informationen unter: equalhealth4all.noblogs.org
Teilnahmemöglichkeiten für Pressevertreter*innen:
Berliner Anhörung vom 23.-25. Oktober 2020
Die Anhörung findet im Refugio Berlin statt. Aufgrund der Corona-Regelungen ist nur eine sehr begrenzte Teilnehmer*innenzahl zugelassen. Sie sind herzlich eingeladen, virtuell teilzunehmen und am Sonntag ab 10:30 Uhr ihre Publikumsfragen zu stellen. Bitte melden Sie sich per E-Mail an: ppt_berlin[at]riseup.net
Online-Pressekonferenz am 26. Oktober 2020
Die Ergebnisse des Tribunals stellen wir am Montag, dem 26.10.2020, ab 11 Uhr online vor. Folgende Gesprächspartner*innen stehen zur Verfügung: Fatuma Musa (United Action e.V., Berlin), Brid Brennan (Transnational Migrant Platform Europe, Amsterdam), Gianni Tognoni (Permanent Peoples‘ Tribunal, Rom). Bitte melden Sie sich per E-Mail an, um einen Registrierungslink zu erhalten.
Kontakt: ppt_berlin[at]riseup.net
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