Gegen Armut und soziale Ausgrenzung

Auszeichnung für Mainzer IPPNW-Studierende

27.01.2009 Ministerpräsident Kurt Beck überreichte heute bei einem Festakt im Wappensaal des Landtags den Helmut-Simon-Preis der Diakonie an Medinetz Mainz, eine Initiative der Mainzer IPPNW-Studierenden. Kurt Beck überreichte die Urkunde an Jakov Gather, Vorstandsmitglied der seit 2005 bestehenden Initiative Medinetz Mainz, die den mit 4.000 Euro dotierten ersten Preis erhielt.

Der zweite, mit 3.000 Euro dotierte Preis geht an die Westerwald Tafel, Platz drei, mit 2.000 Euro verbunden, an die ökumenische Initiative Soziales Marienborn. Zwei mit je 500 Euro dotierte Sonderpreise bekommen das Stadtteilbüro Wormser Süden und der Bücherflohmarkt der Eremitage Bretzenheim.

Ministerpräsident Beck sagte bei der Übergabe der Preise: „Gerne habe ich die Schirmherrschaft für den Helmut-Simon-Preis gegen Armut und soziale Ausgrenzung übernommen, den die drei Diakonischen Werke in Rheinland-Pfalz ausgeschrieben haben." Er sehe den Preis „als ein Zeichen gegen die Stigmatisierung und gesellschaftliche Ausgrenzung von Menschen, die aufgrund von Armut oder sozialer Notlage am Rande der Gesellschaft leben.“ Mit seiner Bereitschaft, sich für die Ohnmächtigen und Schwachen einzusetzen, sei Helmut Simon ein überragendes Vorbild sozialen Engagements. „Mich hat das Engagement aller Preisträger sehr beeindruckt, vor allem weil es überwiegend von Ehrenamtlichen ausgeübt wurde. Ich möchte allen Preisträgern zu ihrer Auszeichnung gratulieren und freue mich, dass der Helmut-Simon-Preis die Gelegenheit bietet, ihr Engagement als Vorbild und zur Nachahmung empfohlen bekannt zu machen. Herzlichen Dank dafür", so Beck.

Der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Preis soll ehrenamtliches und professionelles Handeln von Personen, Initiativen oder Institutionen fördern, die sich für die Überwindung von Armut und sozialer Ausgrenzung einsetzen. Er wird von den drei Diakonischen Werken in Rheinland-Pfalz verliehen und ist nach dem ehemaligen Bundesverfassungsrichter Helmut Simon benannt.

Ziel von Medinetz Mainz ist es, Menschen in Mainz und Umgebung, die sich ohne Papiere und damit illegal in Deutschland aufhalten und medizinische Hilfe brauchen, zu unterstützen. Der Verein besteht aus etwa 20 aktiven Mitgliedern, vorwiegend Medizinstudenten, und kooperiert eng mit Ärzten, die ihre medizinische Behandlung den betroffenen Personen kostenlos zur Verfügung stellen. Der Verein strebt nach Auskunft von Vorstandsmitglied Jakov Gather zudem an, ein festes Hilfekonzept mit Stadt und Land zu erarbeiten. Nach Schätzungen leben zwischen 500.000 und einer Millionen Menschen ohne Papiere in Deutschland.

Helmut Simon, der Namensgeber des Preises, sagte anlässlich der Preisverleihung, das Wirken der Preisträger erscheine ihm nicht nur höchst dankenswert: „Es ist darüber hinaus nach den jüngsten Erfahrungen mit dem herrschenden Raubtierkapitalismus und den unfassbaren Folgen der Finanzkrise geradezu ein ermutigendes Beispiel für  gemeinwohlorientiertes und zukunftsgerichtetes Handeln. An der Ehrung solcher Kräfte habe ich gerne als Namenspatron mitgewirkt“, so Simon. Aus gesundheitlichen Gründen konnte der ehemalige Bundesverfassungsrichter nicht an der Preisverleihung teilnehmen.

Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, 27. Januar 2008

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