Presseeinladung/Fotoaktion

Gesundheit ist ein Menschenrecht

Barrieren niederreißen! Kundgebung anlässlich des Kongresses Armut und Gesundheit

14.03.2018 Ein breites Bündnis von Organisationen – darunter die IPPNW – demonstriert am 20. März 2018 um 18.30 Uhr vor dem Brandenburger Tor in Berlin gegen Barrieren im Zugang zur medizinischen Versorgung in Deutschland. Fast ein Dutzend Einsatzbusse medizinischer Hilfsorganisationen fahren an dem Tag begleitet von mehreren Hundert Demonstrierenden am Brandenburger Tor ein. Dort sind bereits rund einhundert Kartons zu einer symbolischen Mauer aufeinandergestapelt. „Verständigungsprobleme“, „Einschränkungen nach Asylbewerberleistungsgesetz“ oder „zu hohe Versicherungsbeiträge“ steht auf den Bausteinen. Ärztinnen und Ärzte auf der einen und Patientinnen und Patienten auf der anderen Seite sind durch die Mauer voneinander getrennt. Doch diese finden sich nicht damit ab, gemeinsam reißen sie die Barriere ein.

Der Hintergrund des Protests: Hunderttausende Menschen haben in Deutschland keinen ausreichenden Zugang zu medizinischer Versorgung. Dabei hat sich Deutschland in internationalen Abkommen verpflichtet sicherzustellen, dass hierzulande jeder und jede das Menschenrecht auf Gesundheitsversorgung wahrnehmen kann, ohne in eine finanzielle Notlage zu geraten. Aber immer noch schränken rechtliche Vorgaben die Möglichkeit vieler ein, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Hinzu kommen sprachliche Barrieren und Diskriminierungen im Gesundheitssystem. Betroffen sind häufig Menschen, deren Lebensbedingungen ohnehin ihre Gesundheit beeinträchtigen und die Lebenserwartung senken. Armut macht krank. In einem reichen Land wie Deutschland ist das nicht hinzunehmen.

Anlässlich des Kongresses Armut und Gesundheit am 20. und 21. März 2018 in Berlin fordert daher ein Zusammenschluss von mehr als 20 Organisationen die Bundesregierung dazu auf, sämtliche diskriminierende Hürden zu beseitigen, die verhindern, dass Menschen notwendige medizinische Leistungen in Anspruch nehmen. „Für Menschen ohne Papiere kann der Gang zum Arzt die Abschiebung bedeuten. Denn das Sozialamt muss sie laut Aufenthaltsgesetz bei der Ausländerbehörde melden, wenn sie einen Krankenschein beantragen. Diese Vorschrift kann Menschenleben kosten und gehört abgeschafft!“, fordert Carlotta Conrad, Vorstandsmitglied der IPPNW.

Auch Geflüchtete erhalten keinen vollen Zugang  zum Gesundheitssystem. „Asylsuchende  haben in den ersten 15 Monaten keinen ausreichenden Anspruch auf medizinische Versorgung. Wir fordern deswegen die Abschaffung des Asylbewerberleistungsgesetzes und stattdessen den unbürokratischen Zugang für alle Geflüchtete zu Gesundheitsleistungen im Umfang der GVK. Als Ärztinnen und Ärzte stehen wir in der IPPNW weiterhin dafür ein, dass Geflüchtete, die in Deutschland ankommen, hier bleiben und in Würde und Gesundheit leben sollen,“ sagt IPPNW-Vorstandsmitglied Eva Clemenz.

Diese und weitere Forderungen an die Bundesregierung werden die Sprecher der einzelnen Organisationen bei der Kundgebung vortragen. Die IPPNW steht Ihnen gern vorweg oder am Rande der Demonstration für Interviews zur Verfügung.

Kontakt: Angelika Wilmen, Pressesprecherin IPPNW, Tel. 030 698074-15, Maren Janotta (vor Ort), Mobil 0171/5250831, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung, Email: wilmen@ippnw.de, www.ippnw.de

Unterstützer der Kundgebung:
Amnesty International
Armut und Gesundheit in Deutschland e.V.
Ärzte der Welt
Bundesverband der Medizinstudierenden Deutschlands – Gruppe Medizin und Menschenrechte
Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer
Caritasverband für das Erzbistum Berlin e.V.
Deutsche AIDS-Hilfe
Diakonie Deutschland
Familienplanungszentrum Balance
Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.
Handicap International
IPPNW
Malteser
Medibüro Berlin
Medico international
Medinetz Mainz
MediNetz Würzburg e.V.
Medizin Hilft e.V.
Migrantenmedizin Westend - Hoffnungsorte Hamburg
Migrationsrat Berlin
Parität
Praxis ohne Grenzen
Praxis ohne Grenzen Remscheid
Praxis ohne Grenzen Solingen
Stadtmission Berlin
Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte

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