Pressemitteilung

Krieg macht krank

Britische Ärzte-Studie

Berlin- Mehr als 100.000 getötete Zivilisten - das ist die vorläufige Bilanz des Irakkrieges 2003. Doch auch nach Beendigung der Luftangriffe lässt der Schrecken nicht nach: Die dramatischen Folgen der Invasion auf das öffentliche Gesundheitssystem werden in einem Bericht der britischen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (Medact/IPPNW) analysiert. Die Autoren stellen fest: "Der jüngste Irakkrieg verschärft erheblich die gesundheitliche Situation der Bevölkerung, die ohnehin bereits durch die vorangegangenen Kriege, Tyrannei und Sanktionen stark angegriffen war."

Eine zerstörte Infrastruktur, fehlende Medikamente, fehlendes medizinisches Personal mit Know-How, zerrüttete politische Verhältnisse, Mangelernährung und Kriminalität im Nachkriegsirak lassen Zweifel daran aufkommen, ob in absehbarer Zeit überhaupt ein funktionierendes Gesundheitswesen aufgebaut werden kann.

Die Studie ("enduring effects of war/health in Iraq 2004") ist die dritte Untersuchung von Medact über die kurz-, mittel- und langfristigen Folgen des Krieges auf das Gesundheitssystem im Irak. Als Konsequenz aus den Ergebnissen der Studie fordert Medact,
1. unabhängige Untersuchungen des Zustandes des Gesundheitssystems im Irak,
2. gesicherten Zugang zu medizinischen Einrichtungen für die Zivilbevölkerung durch die kriegsführenden Parteien,
3. Wiederaufbau der medizinischen Infrastruktur des Irak im Sinne einer primärärztlichen Versorgung, d.h. dass der irakischen Bevölkerung kostenloser Zugang zu gesundheitlicher Versorgung gewährt wird.

Der Bericht und eine deutsche Übersetzung der Zusammenfassung kann angefordert werden, Interviewpartner stehen sowohl von IPPNW-Deutschland, als auch von Medact zur Verfügung.

Sperrfrist: 30. November 9:30 Uhr!






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