IPPNW-Pressemitteilung vom 25. April 2025

Atomkrieg verhindern - Frieden schließen statt Eskalation riskieren

Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD

25.04.2025 Die Friedensnobelpreisträgerorganisation IPPNW bekräftigt anlässlich der erneuten Debatte ihr Nein zur Lieferung von „Taurus“-Marschflugkörpern an die Ukraine. Stattdessen solle sich die neue Bundesregierung, intensiv für eine Verhandlungslösung in dem nun seit drei Jahren andauernden brutalen Krieg in der Ukraine einsetzen. Die IPPNW fordert von der jetzigen und ebenso von der zukünftigen Bundesregierung, sich konstruktiv für ein umfassendes Friedens- und Sicherheitskonzept einzusetzen, in dem zivile Sicherheitsmechanismen und deren Durchsetzung Vorrang behalten.

Kriegsparteien als auch die unterschiedlichen strategischen Sicherheitsinteressen der zwei größten Atommächte USA und Russland müssen in die jetzigen Verhandlungen einbezogen werden. Dies ist Voraussetzung, um aus friedenslogischer Perspektive einen nachhaltigen Frieden in der Ukraine zu erreichen und neue Vereinbarungen zu Rüstungskontrolle und Abrüstung, besonders zu nuklearer Abrüstung zwischen den beiden größten Atommächten USA und Russland zu treffen.

„Um einen Atomkrieg zu verhindern und gemeinsam für den Frieden zu arbeiten, braucht es ein neues System von Gemeinsamer Sicherheit, das alle Parteien einschließt und gegenseitige Bedrohungen durch gegenseitige Garantien ersetzt“, erklärt Ralph Urban, Vorstandsmitglied der IPPNW. „Gemeinsame Verantwortung für den Frieden prägt unsere Welt heute mehr noch als in der Zeit des Kalten Krieges“, betont er.

Der Marschflugkörper „Taurus“ hat eine Reichweite von 500 Kilometern. Er könnte damit von der Ukraine aus tief in russisches Gebiet eindringen, und auch ein Angriff auf Moskau wäre möglich.  Der designierte Kanzler Friedrich Merz hatte sich in der ARD-Sendung „Caren Miosga“ zu einer möglichen Zerstörung der Krimbrücke mit dem Taurus geäußert. Der CDU-Verteidigungspolitiker Roderich Kiesewetter forderte den Beginn der Ausbildung von Ukrainern am deutschen Marschflugkörper Taurus.

Die IPPNW sieht weiterhin das Risiko, dass mit Angriffen westlicher Waffen auf russisches Kerngebiet NATO-Länder zur Kriegspartei werden und sich der Ukrainekrieg auf Europa ausbreitet oder zum Atomkrieg eskalieren könnte. Deutschland würde schon allein deshalb zur Kriegspartei, da  der „Taurus“-Einsatz ohne eine direkte Mitwirkung von Bundeswehrsoldaten nicht möglich wäre.

Laut einer aktuellen Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA-Consulere ist die Mehrheit der Deutschen (54 Prozent) gegen eine Lieferung von weitreichenden Raketen, wie beispielweise Taurus-Marschflugkörpern, an die Ukraine.

Die Umfrage finden Sie unter www.idea.de/artikel/mehrheit-gegen-taurus-lieferungen-an-die-ukraine
 
Kontakt:
Angelika Wilmen, IPPNW-Friedensreferentin, Tel. 030/698074-13, Email: wilmen@ippnw.de

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