Die japanische Zeitung „Asahi Shimbun“ vom Freitag (15.7.) zitiert einen mit Abrüstungsfragen beauftragten US-Beamten, dass die USA den Abzug aller taktischen Atomwaffen aus Europa erwägen. Dies solle im Rahmen der NATO besprochen werden. Gründe für den Abzug sind die Kosten der Stationierung und das Ziel einer Welt ohne Atomwaffen.
Die Bundesregierung müsse die Chance zu einem bedeutungsvollen Schritt auf eine Welt ohne Atomwaffen hin tatkräftig nutzen. „Ein Forcieren des Abzugs der US-Atomwaffen aus Büchel und aus Europa wäre die Gelegenheit für die Bundesregierung, nicht nur als Waffenexporteur an fragliche Empfänger gesehen zu werden, sondern für die weltweite Abrüstung sichtbar einzustehen“, so Jens-Peter Steffen, Friedensreferent der IPPNW. Mit Friedensorganisationen wie der Kampagne "unsere zukunft - atomwaffenfrei" und der Bürgermeisterbewegung "Mayors for Peace" wird in einem Aufruf zum 66. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki der Abzug der mindestens 20 einsatzbereiten US-Atomwaffen in Büchel in der Eifel gefordert.
Im erwähnten Aufruf heißt es: „Wir fordern von der Bundesregierung, den Abzug dieser letzten in Deutschland verbliebenen Atomwaffen endlich durchzusetzen, so wie es vom Bundestag im März 2010 einhellig gefordert wurde. Eine Modernisierung der auch in Büchel gelagerten B-61-Bombe muss von Deutschland entschieden abgelehnt werden.“
Dieser Abzug werde Teil einer umfassenderen Strategie, die Welt von Atomwaffen zu befreien: „Ächtung und Verbot von Atomwaffen (durch eine Nuklearwaffenkonvention) müssen zentrale Bausteine einer zukünftigen globalen Sicherheitsarchitektur werden. Das, was im Konsens der Staaten für biologische und chemische Waffen sowie Landminen erreicht wurde, soll endlich auch für Atomwaffen gelten.“
Pressekontakt: Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung, Körtestr. 10, 10967 Berlin, Dr. Jens-Peter Steffen, Tel. 030 – 69 80 74 13, E-Mail: steffen@ippnw.de, www.ippnw.de
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