Pressemitteilung der Kampagne atomwaffen.jetzt

Atomwaffenstandort musikalisch blockiert

Protestaktion in Büchel

11.8.2013 Seit 5 vor Zwölf wird das Haupttor zum Fliegerhorst Büchel blockiert. Der letzte in Deutschland verbliebene Atomwaffenstandort soll 24 Stunden lang bis Montagmittag lahmgelegt werden. „Wir gehen davon aus, dass die Bundeswehr die Einschränkungen toleriert und die Polizei die Einfahrt nicht räumen wird“, erklärt Berthold Keunecke, Pressesprecher der Aktions- und Musikgruppe Lebenslaute.

„Nachdem die Bundesregierung den politischen Willen des Bundestags nach einem Abzug der US-Atomwaffen aus Büchel nicht umgesetzt hat, greifen wir zum Mittel des zivilen Ungehorsams“, erklärt Xanthe Hall, Sprecherin der Kampagne „atomwaffenfrei. jetzt“. Das breite Bündnis der Friedensbewegung, das sich in Büchel versammelt, fordert von der Regierung den Abzug der US-Atomwaffen und die Unterstützung von Verhandlungen für einen internationalen Verbotsvertrag von Atomwaffen.

Zu Beginn der Blockade spielen 60 Mitglieder der Aktions- und Musikgruppe ein Auftaktkonzert. Mit Chor und Orchester werden Werke von Felix Mendelssohn, Leos Janácek, Kraftwerk und Hanns Eisler aufgeführt. Grußworte von Vertreterinnen aus der internationalen Friedensbewegung und der Schauspielerin Barbara Rütting schließen sich an.

Ab 15 Uhr beginnt eine vollständige Blockade des Fliegerhorstes. Die Aktion wird an allen acht Toren mit Konzerten und kreativem Protest mit Theaterworkshops, Filmen und einer Ausstellung begleitet. Neben Nina Hagen und Klaus der Geiger werden viele weitere Künstler und Musiker auftreten.

Kontakt vor Ort:
Kampagne „atomwaffenfrei.jetzt“, Angelika Wilmen, Mobil 0162-2057943, Email: wilmen@ippnw.de, www.atomwaffenfrei.de
Lebenslaute, Berthold Keunecke, Mobil 01578-7114306 , www.lebenslaute.net

Pressefotos: www.flickr.com/photos/atomwaffenfrei-jetzt, http://www.lebenslaute.net/?page_id=1498#foto

Livestream: www.castortv.de und www.graswurzel.tv

News auf Facebook: www.facebook.com/atomwaffenfrei.jetzt

 

Konzertprogramm Empfangskonzert, 10:50-11:30

Schütz  "Wie nun ihr Herren" a cappella, Afrikanische Chorlieder, Eisler – Kanon:  Sollt in Frieden leben, Lebenslaute-Kanon, Dmitri Schostakowitsch, Walzer

Hauptkonzert, 11:55-12:55

  1. Hanns Eisler, „Lied über den Frieden“ (1949)    - Text: Ernst Fischer
  2. Leos Janácek: „Ach Krieg“, Nr. 3 aus „Vier Männerchöre“ JW IV/ 17 für gemischten Chor (1885)
  3. Heinrich Schütz: „Wie nun, ihr Herren, seid ihr stumm“, Psalmvertonung als Choral für vier Stimmen,  (1628).
    Redebeitrag: Wer wir sind und warum wir hier musizieren
  4. Felix Mendelssohn, Sinfonie Nr. 4 op. 90, „Italienische“;   2.+3. Satz (Instrumentalstück für ganzes Orchester)
    Redebeitrag:
    Kultur gegen die Unkultur der Atombombe
  5. Kraftwerk: "Radioaktivität"  (Moderne Musik, neu gesetzt für Chor und Orchester)
  6. Hanns Eisler,  „Bilder aus der Kriegsfibel“ (1957)  - Auszüge, Text: Bert Brecht
  7. Johann Sebastian Bach, aus der Kantate „Brich dem Hungrigen dein Brot“ (BWV 39): Arie und Eingangschor. Eine Verbindung zu unserer Blockade des Bundesinnenministeriums in Solidarität mit den Forderungen der Flüchtlinge auf ihrem Tribunal gegen die Bundesrepublik Deutschland im Juni d.J. Wir singen diesen neuen Text, der von Gerd Büntzly für diese Aktion geschrieben wurde:  "Seht, Vertriebene sind hier"

Anhang Lebenslaute

Unter dem Namen LEBENSLAUTE engagieren sich seit 1986 bundesweit MusikerInnen, einmal jährlich in Chor- und Orchesterstärke, dazwischen auch in kleineren Ensembles regional. Als offene Musik- und Aktionsgruppe bringt Lebenslaute überwiegend klassische Musik gerade dort zum Klingen, wo dies nicht erwartet wird: auf Militärübungsplätzen und Abschiebeflughäfen, vor Atomfabriken und Raketendepots, in Ausländerbehörden und an anderen menschenbedrohenden Orten.

Bei der Wahl der Konzert-Orte lässt sich Lebenslaute nicht durch herrschende Vorschriften einschränken. Im Gegenteil: LEBENSLAUTE-Aktionen suchen die politische Konfrontation durch angekündigten und bewussten Gesetzesübertritt. Seriöse Konzertkleidung unterstreicht das konzentrierte Auftreten. Wo es geht, versucht Lebenslaute, lokale Protestbewegungen zu stärken. Die Teilnehmenden bereiten sich gemeinsam und intensiv auf die Konzert-Aktionen vor und handeln auch gemeinsam. Dabei bleibt es in der Verantwortung der Teilnehmenden, wie weitgehend sie sich einbringen.

Die AktivistInnen bei Lebenslaute entscheiden stets basisdemokratisch, die Bedürfnisse und Bedenken aller Teilnehmenden sollen berücksichtigt werden. Betroffene möglicher rechtlicher Konsequenzen unterstützt das LEBENSLAUTE-Netzwerk gemeinsam mit anderen solidarisch.

LEBENSLAUTE sind musikalische Laien und Profis, InstrumentalistInnen und SängerInnen, nichtmusizierende AktivistInnen (für Organisatorisches, Verpflegung, Kinderbetreuung) und ZuhörerInnen.

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